Mann (53) vonreißender Flut verschluckt!
JÖHSTADT - Es waren apokalyptische Szenen im Jöhstädter Ortsteil Steinbach. Die heftigen Gewitter, die am Dienstagabend weite Teile Sachsens trafen, ließen auch den namensgebenden Steinbach binnen kurzer Zeit über die Ufer treten - mit verheerenden Folgen. Anwohner stiegen in die Fluten, versuchten, ihr Hab und Gut zu schützen. Für einen 53-Jährigen wurde dieser Einsatz zum Verhängnis.
„Der Mann wollte aufgrund des stark gestiegenen Pegels des Steinbachs Sicherungsmaßnahmen an seinem Grundstück durchführen“, teilte die Chemnitzer Polizei mit. Dann sahen Augenzeugen, wie der Steinbacher von den Wassermassen mitgerissen wurde und in der reißenden Flut verschwand. „Bereits am Abend wurden erste Suchmaßnahmen eingeleitet, die jedoch in der Nacht unterbrochen werden mussten.“
Laut Kreisbrandmeister Mario Mischok wurde für mehrere Ortschaften die Flächenlage ausgelöst. Eine Ausnahmesituation für die Kameraden der Erzgebirgs-Wehren: „Es sind die schlimmsten Einsätze, wenn man alarmiert wird und seinen Einsatzauftrag nicht erfolgreich beenden kann“, teilten sie kurz nach dem Einsatz via Facebook mit. „Die Einsatzkräfte hielten leider erfolglos Ausschau nach der vermissten Person.“
Mit Polizeihubschraubern, Spürhunden und zahlreichen Rettungskräften ging die Vermisstensuche gestern weiter - erneut erfolglos. „Die Suche gestaltet sich aufgrund der topografischen Gegebenheiten
als auch des Wasserstandes des Steinbachs sowie der anschließenden Preßnitz schwierig“, sagte eine Polizeisprecherin. Vom Vermissten fehlte gestern Abend noch immer jede Spur.
In weiten Teilen Sachsens kam es in der Unwetternacht zu Dutzenden Einsätzen wegen umgestürzter Bäume, überfluteten oder unterspülten Straßen. Überstanden ist die Gewitter-Lage noch nicht:
Bis zum Wochenende warnt der Deutsche Wetterdienst weiterhin vor möglichen Wolkenbrüchen. So heftig wie am Dienstagabend werden die Gewitter vermutlich aber nicht mehr ausfallen. adi