Pogacar radelt allen davon!
COL DU PORTET - Tadej Pogacar ist nach einer weiteren Machtdemonstration auf der Königsetappe der Tour de France auf dem besten Weg zum historischen Doppel-Triumph bei der Frankreich-Rundfahrt.
Das erst 22 Jahre alte Wunderkind legte mit seinem beeindruckenden Sieg in 2215 m Höhe auf dem Col du Portet weitere wertvolle Sekunden zwischen sich und seine vergeblich kämpfenden Konkurrenten. „Es ist schon jeden Tag hart“, sagte der Slowene. „Es war eine gute Gruppe am Ende, sehr anstrengend. Die letzten 50 Meter bin ich weggezogen, das hat dann gereicht. In Gelb zu gewinnen, das kann ich gar nicht beschreiben.“
Kaum einholbare 5:39 Minuten beträgt der Vorsprung des Kapitäns vom Team UAE Emirates im Kampf um das
Gelbe Trikot. Neuer Zweiter im Gesamtklassement ist Jonas Vingegaard (Dänemark/ Jumbo-Visma), Pogacars bisher ärgster Verfolger Rigoberto Uran (Kolumbien/EF Education-Nippo) musste am brutalen Schlussanstieg abreißen lassen.
„Ich bin beeindruckt Jonas ist no jung. Es is phantastisch, welchen Kampfgeist er an den Tag legt“, sagte der deutsche JumboVisma-Sportdirektor Grischa Niermann. „Die Position steht ihm sehr gut. Ich hoffe, dass er diesen Platz hinter Pogacar halten kann.“
Einzig heute beim finalen Pyrenäen-Showdown sowie beim Einzelzeitfahren am
Samstag bieten sich noch Chancen für die anderen Klassementfahrer, doch die scheinen angesichts Pogacars Dominanz und Konstanz beinahe aussichtslos. Trägt Pogacar Gelb bis nach Paris, wäre er der jüngste DoppelChampion der Tour-Geschichte. Am französischen Nationalfeiertag versuchten viele Franzosen ihr Glück, aufs Tagespodest schaffte es jedoch niemand: weiter wurde Vingegaard vor Richard Carapaz (Ineos). Emanuel Buchmann, Tour-Vierter von 2019, spielte als Edelhelfer seines Bora-Kapitäns Wilco Kelderman wie weitere deutsche Fahrer keine entscheidende Rolle auf der fünftletzten Etappe der Tour.