Volldampf voraus!
Der Chemnitzer Hauptbahnhof passt auf gewisse Weise zu seiner Stadt: Beide haben viel zu bieten - doch sie zeigen es nicht auf den ersten Blick. Die Sanierung des Bahnhofs ist erfreulich, doch ausbaufähig.
Im Vergleich zu den Hauptbahnhöfen von Dresden und Leipzig scheint der Chemnitzer nicht mithalten zu können. Dabei war Chemnitz von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg ein wichtiger Knotenpunkt für den Zugverkehr zwischen Ost und West. Für die Industrie-Hochburg spielte der Güterverkehr auf den Schienen eine wichtige Rolle.
All das machte Chemnitz zur Eisenbahn-Stadt, wie auch die hier gebauten Hartmann-Lokomotiven. Wenn der Hauptbahnhof nun bis zum Kulturhauptstadt-Jahr 2025 erneuert werden soll, wäre das die ideale Gelegenheit, diesen Teil der Geschichte dort stärker sichtbar zu machen. Die Gäste würden damit schon bei ihrer Ankunft ein spannendes Kapitel der Stadt-Geschichte entdecken.
Im jetzigen Zustand wird der Hauptbahnhof dieser Geschichte nicht gerecht. Daher sind die Sanierungspläne der Deutschen Bahn begrüßenswert. Sie enthalten unbedingt Notwendiges wie die Dach-Reparatur ebenso wie zusätzliche Verschönerungen. Das alte Wandgemälde mit regionalen Motiven zurückzuholen, ist eine tolle Idee. In dieser Richtung könnte noch mehr passieren, denn über die Eisenbahn in Chemnitz gibt es viel zu erzählen.
Die Pläne für den Hauptbahnhof haben Fahrt aufgenommen - jetzt heißt es: Volldampf geben!