Chemnitz hofft auf Braunkohle-Kohle
Bis zu 97 Millionen Euro
CHEMNITZ - Chemnitz soll nach dem Willen der Landesregierung von EU-Hilfen zum Braunkohleausstieg profitieren. Dank einem Beschluss des Freistaates könnte es eine Millionenspritze für die Stadt geben.
Das Sächsische Kabinett beschloss, dem Bund und der Europäischen Union die Aufnahme der Stadt in einen Strukturwandel-Fonds vorzuschlagen. Dabei verwies Regionalminister Thomas Schmidt (60, CDU) insbesondere auf das Heizkraftwerk Chemnitz-Nord, das aktuell in der Region der größte CO2-Ausstoßer sei. Betreiber „eins energie“will dort 2023 aus der Braunkohle aussteigen (MOPO berichtete).
Insgesamt sollen 645 Millionen Euro aus dem EU-Fonds nach Sachsen fließen, dabei wird der Großteil der Summe auf die Bundeshilfen zum Strukturwandel angerechnet. 97 Millionen Euro stünden noch zur freien Verfügung - laut Thomas Schmidt könnte ein Großteil der Summe für Projekte in Chemnitz zur Verfügung stehen. „Davon könnten zum Beispiel auch Unternehmen gefördert werden, die in die Forschung und Entwicklung neuer Technologien investieren.“Zudem könnte es Geld für die Sanierung von Brachflächen oder die Modernisierung von Fernwärme-Netzen geben.
OB Sven Schulze (49, SPD) bezeichnete die Entscheidung als „sehr, sehr gutes Signal für Chemnitz“. Er könne sich zum Beispiel den Bau eines dritten Fraunhofer-Instituts in der Stadt mithilfe der Fördergelder, über deren Vergabe die EU noch in diesem Jahr entscheidet, vorstellen. mgo