Werth fliegt mit 50 Pferden „Eine echte Herausforderung“
TOKIO - Der heikelste Teil der Operation Gold hat für Isabell Werth kurz nach Mitternacht begonnen. Die erfolgreichste Reiterin der Welt stieg gestern früh im Flughafen Lüttich in den Spezialflieger, mit dem die ersten deutschen Olympia-Pferde nach Tokio gebracht wurden. Bequem ist es in dem umgebauten Flugzeug für rund 50 Pferde nicht.
Aber die 51-Jährige aus Rheinberg überlässt am liebsten nichts dem Zufall - und dafür verzichtet sie gerne auf den Komfort des Linienfliegers. Nach einer internen Besprechung sei schnell klar gewesen, dass Werth die Pferde begleite. „Ich freue mich, dass ich das Vertrauen erhalten habe“, so die sechsmalige Olympiasiegerin.
Für Werth sprach ihre Erfahrung. Die Seriensiegerin ist häufiger mit den Vierbeinern mitgeflogen. Gemütlich ist es in dem Spezialflieger mit Containern für jeweils zwei Pferde nicht. „Bei 18 Stunden wird das eine echte Herausforderung“, so Werth. Wenn der fliegende Pferdetransporter erstmal in der Luft ist, dann sei „es ruhig und relativ entspannt“. Im Flugzeug sei es weniger wackelig als auf dem Lastwagen. Neben den Tieren muss die Deutsche Reiterliche Vereinigung auch noch reichlich Ausrüstung nach Japan
Olympia
schaffen: 1950 Kilo Futter, 9600 Kilo Gepäck (Sätteln, Zaumzeug, Mistgabeln und Schubkarren).
Und da die Reiter zu den deutschen Medaillen-Hoffnungen zählen, wird sie eine Nachricht nicht überraschen. Die erfolgreichen Athleten werden sich Tokio die Medaillen selbst um den Hals hängen müssen. Das sehen die Corona-Maßnahmen des Organisationskomitees vor. Die Athleten müssen während der Zeremonien wie alle anderen Anwesenden Masken tragen. Händeschütteln und Umarmungen sind verboten.
Live dabei sind die Fans zwar nicht vor Ort, aber durch Eurosport via TV. Mit einer achtstündigen täglichen Konferenzschaltung in neuem Stil will Eurosport das Publikum an sich binden. Zwischen 9 und 17 Uhr deutscher Zeit wird munter hin und her geschaltet, möglichst jeder deutsche Medaillengewinn soll in Echtzeit auf dem Sender sein. Insgesamt sind mehr als 4000 Stunden Live-Programm geplant. Frei empfangbar bei Eurosport 1.