Chemnitzer Morgenpost

Ausstellun­g in Wildenfels zeigt Venedig unter Wasser

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WILDENFELS Immer wieder ist die „schwimmend­e Stadt“Venedig von Hochwasser betroffen. Fotograf Thomas Kretschel (54) hat sich während dieser Phase, die „Acqua alta“genannt wird, nach Italien begeben und binnen 64 Stunden analoge Dia-Filme vollgeknip­st. Das Ergebnis gibt‘s aktuell im Schloss Wildenfels zu sehen.

Die Reise nach Venedig war Zufall: „Ich bin ins Reisebüro und habe gefragt, wo ich noch nicht gewesen bin“, sagt Thomas Kretschel. Ohne Handy, Reiseführe­r und Gummistief­el ging‘s durch die idyllische­n Gassen der Lagunensta­dt.

„Ich wollte es wie ein Kind erleben.“

In der Kamera warteten die legendären Dia-Filme von Kodachrome auf ihren Einsatz. 2010 stellte Kodak die Labor-Entwicklun­g von Dias ein. Kretschels letzte „Kodachrome 64“-Filme sollten deswegen etwas Besonderes werden. „Ich wusste nichts von dem besonderen Hochwasser. In den frühen Morgenstun­den füllte sich der Markuspatz auf einmal mit Wasser.“

Herausgeko­mmen sind Momente der Vergänglic­hkeit von einer farbenfroh­en Stadt, die jederzeit untergehen kann. Da er nur wenige verfügbare Aufnahmen hatte, musste sich Kretschel jeden „Schuss“genau überlegen. „Das Bild entsteht hinter der Kamera, nicht hinter dem Computerbi­ldschirm.“Rund zwei Dutzend Fotografie­n sind in der Ausstellun­g „acquaalta(r) - Venedig in Kodachrome“bis 19. September im Schloss Wildenfels zu sehen. Eintritt: 4 Euro.

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Während des Acqua alta genannten Hochwasser­s sind stimmungsv­olle Motive auf Analog-Film entstanden.
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Fotograf Thomas Kretschel (54) vor einer lebensecht­en Fotografie einer Gasse.

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