Minister Günther: Keine Verletzten, doch Schäden in Millionenhöhe
DRESDEN - Sachsens Regierung rechnet nach dem Starkregen und den Überflutungen vom Wochenende mit Schäden in Millionenhöhe. Die Landestalsperrenverwaltung sieht weiter Gefahren.
In der Sächsischen Schweiz und in Ostsachsen hatte der extreme Regen am Samstag für Überschwemmungen und Erdrutsche gesorgt. Nach Angaben von Umweltminister Wolfram Günther (48, Grüne) wurden Straßen, Eisenbahngleise, Brücken und Gebäude in Mitleidenschaft gezogen. Menschen seien aber nicht verletzt worden. Günther rechnet mit Millionenschäden, konnte zur genauen Höhe aber gestern noch keine Angaben machen. Heute will sich das Kabinett in Dresden mit den Unwetterfolgen befassen.
Vor allem die Flüsse Sebnitz und Polenz, der Lachsbach und die Kirnitzsch waren bedrohlich angeschwollen. Im Lausitzer Bergland, im Zittauer Gebirge und in Hohenstein-Ernstthal sorgte Starkregen mit bis zu 130 Litern je Quadratmeter für Überschwemmungen.
Nach Günthers Einschätzung hat in Sachsen sowohl das Hochwasserschutzsystem als auch das Meldewesen funktioniert. Dennoch appellierte der Minister an die Menschen, Vorsorge zu treffen und sich bei solchen Wetterlagen gut zu informieren. „Das Katastrophenrisiko gilt immer und überall.“
Nach Einschätzung von Landestalsperren-Betriebsleiterin Birgit Lange sind nicht nur Anwohner von Flüssen gefährdet. Bei Starkregen laufe Wasser nach dem Schneeballprinzip zusammen. „Wasser sucht sich den geringsten Widerstand und räumt alles aus dem Weg.“Lange kritisierte, dass auch in Sachsen noch immer in Überschwemmungsund Risikogebieten gebaut werde, weil Behörden dies genehmigten.
Die Bahnstrecke Dresden-Prag, die wegen Bergungsarbeiten zeitweilig voll gesperrt war, wird seit gestern wieder eingleisig befahren. Nach Angaben der Bahn kommt es wegen der Beeinträchtigung des Zugverkehrs zwischen Bad Schandau und Decin aber weiterhin zu Verspätungen.