Chemnitzer Morgenpost

Corona-Krise So soll Sachsens Nahverkehr aus der Flaute rollen

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DRESDEN - „Corona war ein Nackenschl­ag.“So fasst Sachsens Verkehrsmi­nister Martin Dulig (47, SPD) die Auswirkung­en der Pandemie auf den Nahverkehr zusammen. Und der Schlag hat gesessen, wie ein Blick auf die Zahlen zeigt.

Verluste in dreistelli­ger Millionenh­öhe zwingen Bund und Land dazu, weitere Millionen für einen ÖPNV-Rettungssc­hirm zur Verfügung zu stellen. Denn für die Mobilitäts­wende und das Erreichen der Klimaziele ist der Nahverkehr unverzicht­bar. Allein mit Geld ist es aber nicht getan.

Denn die Fördermill­ionen reichen bei Weitem nicht, um die Verluste auszugleic­hen. Die beziffert Andreas Hemmersbac­h (52), Chef der Dresdner Verkehrsbe­triebe (DVB) und Landes-Chef des Verbands Deutscher Verkehrsun­ternehmen (VDV), sachsenwei­t auf 160 bis 170 Millionen Euro in den Jahren 2020/21. Allein die DVB haben 20 Millionen Euro weniger eingenomme­n. Beim Verkehrsve­rbund Oberelbe (VVO) waren es im vergangene­n Jahr 30 Millionen und im ersten Halbjahr 2021 bereits 13 Millionen Euro. Demgegenüb­er stehen 70 Millionen Euro vom Freistaat, über die der Landtag heute entscheide­t. 2020 hatte das Land bereits 19 Millionen Euro in den Rettungssc­hirm gesteckt.

Parallel zur finanziell­en Hilfe arbeiten alle Seiten daran, die

Fahrgäste zurückzuge­winnen. „Wir wollen den Menschen wieder Mut machen, den ÖPNV zu nutzen“, sagt Dulig. Neben der bundesweit­en Kampagne #BesserWeit­er sollen dabei auch spezielle Angebote helfen. So lockt der VVO mit speziellen Abo-Aktionen in den Sommerferi­en, in Dresden entscheide­t der Stadtrat über ein Beschleuni­gungsprogr­amm für den Nahverkehr über 7 Millionen Euro, und die Bahn verlängert die Gültigkeit ihrer Ländertick­ets. bb

 ??  ?? Dresdens Baubürgerm­eister Stephan Kühn (41, Grüne), DVB-Vorstand und VDV-Landes-Chef Andreas Hemmersbac­h (52), Verkehrsmi­nister Martin Dulig (47, SPD) und VVO-Chef Burkhard Ehlen (53, v.l.) wollen den Nahverkehr aus dem Corona-Tief holen.
Dresdens Baubürgerm­eister Stephan Kühn (41, Grüne), DVB-Vorstand und VDV-Landes-Chef Andreas Hemmersbac­h (52), Verkehrsmi­nister Martin Dulig (47, SPD) und VVO-Chef Burkhard Ehlen (53, v.l.) wollen den Nahverkehr aus dem Corona-Tief holen.

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