Chemnitzer Morgenpost

Pilot aus Sachsen stürzt mit drei Kindern ab

-

BITTERFELD/LEIPZIG Für viele Segelflugf­reunde ein Highlight des Jahres, wurde das Fliegerlag­er in Renneritz (nördlich von Leipzig) diesmal zu einer Tragödie: Kurz nach dem Start stürzte eine Propellerm­aschine am Nachmittag ab, fing sofort Feuer. Der Pilot (†55) aus Sachsen, ein junger Passagier (†15) und eine Teenagerin (†14) starben sofort, um das Leben eines Mädchens (†16) kämpften die Ärzte noch bis zum gestrigen Morgen - am Ende vergeblich.

Die „PZL-104 Wilga“war schon früher ein Hingucker beim Treffen der Segelflieg­er: Als Schlepper brachte das 1973 erbaute Flugzeug die

Segler an den Himmel. Eine Aufgabe, die der Pilot und frühere Kunstflieg­er Claude S. aus dem sächsische­n Löbnitz sonst auch auf dem Flugplatz Roitzschjo­ra (Nordsachse­n) übernahm. Die Fallschirm­springer eines nahegelege­nen Clubs brachte er ebenso zu den Wolken.

Was nun am Wochenende passierte, müssen die Ermittler klären. „Nach derzeitige­n Erkenntnis­sen stürzte das einmotorig­e Flugzeug polnischer Bauart kurz nach dem Start im Bereich des Startfelde­s ab und geriet in Brand“, sagte Polizeispr­echer Robin Schönherr. 55 Kameraden der örtlichen Feuerwehre­n rückten aus, retteten zuerst die Schwerstve­rletzte, löschten das Wrack.

Auch das Kriseninte­rventions-Team war vor Ort, kümmerte sich um einige der rund 25 anwesenden Teilnehmer

des Fliegerlag­ers. Dieses sollte zwei Wochen andauern und hatte rund 50 Jugendlich­e aus Nordrhein-Westfalen und dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld zu

Gast. Die verstorben­en Teenager stammten alle aus NRW. Die amtierende Bürgermeis­terin von Sandersdor­f-Brehna, Sabine Montag, drückte gestern ihr Beileid aus und dankte den Einsatzkrä­ften: „Unseren Kameraden der Freiwillig­en Feuerwehre­n spreche ich den größten Dank aus. Um das Erlebte zu verarbeite­n, steht die

Stadt unterstütz­end zur Seite.“

Auch der Veranstalt­er-Verein ist entsetzt: „Vier Tote, junge Menschen, das ist alles unfassbar“, so ein Sprecher, der auch den Piloten kannte. „Er war ein lieber, guter Kerl.“eho/dpa

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ?? Die „PZL-104 Wilga“brannte nach dem Absturz komplett aus. 55 Einsatzkrä­fte rückten am Wochenende zu dem Flugplatz aus.
Die „PZL-104 Wilga“brannte nach dem Absturz komplett aus. 55 Einsatzkrä­fte rückten am Wochenende zu dem Flugplatz aus.

Newspapers in German

Newspapers from Germany