Kreativ bleiben
Trotz aller Lockerungen der Corona-Maßnahmen droht die Innenstadt zu veröden. Die neuen Pläne der Stadt zeigen in die richtige Richtung. Doch es muss mehr passieren.
Die Innenstadt braucht (Sitz-)Plätze zum Wohlfühlen und Plaudern. Wenn dann auch noch die Umgebung stimmt - etwas mehr Grün kann schon Wunder wirken -, könnten die Chemnitzer und ihre Gäste viele Sommernachmittage dort verbringen. Die Idee, außerdem einen „Fotopunkt“einzurichten, mag auf viele befremdlich wirken. Doch für die junge Instagram-Generation ist es wichtig, sich an schönen Orten zu fotografieren und die Selfies im Internet zu teilen.
Doch auch wenn die Sitzmöglichkeiten im Grünen ankommen, eine ganzjährige Lösung sind sie nicht. Spätestens im Winter werden diese Orte kaum mehr belebt sein. Und damit auch nicht mehr Einkäufer kommen als für gewöhnlich.
Der Wochenmarkt zeigt, dass es durchaus möglich ist, viele Chemnitzer in die Innenstadt zu locken. Doch sobald die Marktstände geschlossen sind, ist kaum noch was los. Dabei wären auf dem Marktplatz noch andere Projekte möglich: Kinderfeste am Nachmittag oder mehr kleine Kultur-Events am frühen Abend beispielsweise. Davon würde auch der Einzelhandel profitieren - und vielleicht abends wieder länger öffnen.
Die Stadt sollte also weiter kreativ bleiben. Am Ende liegt es aber auch an den Chemnitzern, ihre Innenstadt nicht veröden zu lassen.