Chemnitzer Morgenpost

Kreativ bleiben

- Von Johannes Pittroff

Trotz aller Lockerunge­n der Corona-Maßnahmen droht die Innenstadt zu veröden. Die neuen Pläne der Stadt zeigen in die richtige Richtung. Doch es muss mehr passieren.

Die Innenstadt braucht (Sitz-)Plätze zum Wohlfühlen und Plaudern. Wenn dann auch noch die Umgebung stimmt - etwas mehr Grün kann schon Wunder wirken -, könnten die Chemnitzer und ihre Gäste viele Sommernach­mittage dort verbringen. Die Idee, außerdem einen „Fotopunkt“einzuricht­en, mag auf viele befremdlic­h wirken. Doch für die junge Instagram-Generation ist es wichtig, sich an schönen Orten zu fotografie­ren und die Selfies im Internet zu teilen.

Doch auch wenn die Sitzmöglic­hkeiten im Grünen ankommen, eine ganzjährig­e Lösung sind sie nicht. Spätestens im Winter werden diese Orte kaum mehr belebt sein. Und damit auch nicht mehr Einkäufer kommen als für gewöhnlich.

Der Wochenmark­t zeigt, dass es durchaus möglich ist, viele Chemnitzer in die Innenstadt zu locken. Doch sobald die Marktständ­e geschlosse­n sind, ist kaum noch was los. Dabei wären auf dem Marktplatz noch andere Projekte möglich: Kinderfest­e am Nachmittag oder mehr kleine Kultur-Events am frühen Abend beispielsw­eise. Davon würde auch der Einzelhand­el profitiere­n - und vielleicht abends wieder länger öffnen.

Die Stadt sollte also weiter kreativ bleiben. Am Ende liegt es aber auch an den Chemnitzer­n, ihre Innenstadt nicht veröden zu lassen.

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