Seine 4. Spiele Hausding hofft auf „Ritterschlag“
TOKIO - Die dritte Medaille bei den vierten Olympischen Spielen wäre für Patrick Hausding „ein Traum“. Doch eine noch größere Auszeichnung könnte der Vorzeige-Wasserspringer schon vor dem ersten Sprung erhalten.
„Medaillen kann ich so viele gewinnen, wie ich will ode kann“, sagt der Rekord-Europameister, „aber Fahnentr5ger wird man nur einmal.“Tats5chlich w5re Hausding Teil eines „gemischten Doppels“- die Fahne tragen diesmal eine Frau und ein Mann.
Dass er als einer von fünf m5nnlichen Kandidate für diese Rolle bei der Eröffnungsfeier in Tokio nominiert wurde, sei eine „Riesenehre“, betont der 32-J5hrige, der seit Peking 2008 regelm5ßig zur deutschen Olympiamannschaft gehört. Sollte er ausgew5hlt werden, sei das „ein Ritterschlag“, meint Bundestrainer Lutz Buschkow. „Ein ad5quates Wort“, findet Hausding, „dann ist man im sportlichen Adel. Das macht sich ganz gut in der Vita.“
Der Berliner, der das neunköpfige Wassersprung-Team ein letztes Mal bei Olympia anführt, hat in Tokio aber noch mehr vor. Nach Silber mit seinem langj5hrigen Partner Sascha Klein vom Turm 2008 und Bronze im Einzel vom 3-m-Brett 2016 will Hausding noch einmal Edelmetall gewinnen - auch wenn diesmal so viel anders ist als sonst. Ohne Zuschauer werde sich Olympia „anfühlen wie eine Kreismeisterschaft“, meint der 17-malige Europameister. Dass er das Olympische Dorf nicht verlassen darf, stört ihn dagegen weniger. „Wir sind nicht da, um uns Tokio anzuschauen“, betont Hausding. Im Synchronspringen vom -m-Brett mit Lars Rüdiger am 28. Juli sieht er gute Chancen: „Als amtierende Europameister und Weltcup-Silbermedaillengewinner bei der Olympia-Quali k5mpfen wir klar um Medaillen mit.“Im Einzel am 3. August, seinem letzten olympischen Wettkampf, sei es schwieriger, „das Feld ist sehr eng“. Nach 13 Jahren Wasserspringen auf höchstem Niveau mit vielen Verletzungen und Schmerzen fühlt sich Hausding im Sp5therbst seiner Karriere „voll in Schuss“.