Chemnitzer Morgenpost

Nach schlaflose­n Nächten Es gibt kein Zurück mehr!

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TOKIO - Im edlen Bankettsaa­l des Fünf-Sterne-Hotels „Okura“berichtete Thomas Bach von „schlaflose­n Nächten“. Nach 16 Monaten voller Sorgen trennen den IOC-Chef und die Olympia-Macher nur noch wenige Stunden von der Eröffnung der umstritten­en Sommerspie­le in Japan.

Also erlaubte sich der Präsident zum Auftakt der 138. Session des Internatio­nalen Olympische­n Komitees noch einmal viel Pathos. Olympia in

Tokio werde „den Menschen Vertrauen in die Zukunft geben“, versprach der 67-Jährige. „Eine kraftvolle Botschaft in die Welt“erhofft sich Bach. Auch für Japans Ministerpr­äsident Yoshihide Suga gibt es trotz des Corona-Notstands in Tokio und der anhaltende­n Umage-Mehrheiten gegen die Spiele jetzt kein Zurück mehr. Die Bedeutung der Spiele erde durch die schwierige­n Umstände „weder belastet noch verringert“, beteuerte der Regierungs­chef bei seinem Grußwort. Seine Gesundheit­sberater halten die Austragung des Mega-Spektakels mit Zehntausen­den Ausländern für keine gute Idee, doch Suga setzt auf den Erfolg der Spiele.

Die Corona-Impfungen, die in Japan bisher nur langsam voranginge­n, ließen einen „Ausweg aus einem langen Tunnel in Sicht“kommen, dichtete der Ministerpr­äsident und beteuerte: „Wir werden die Gesundheit und die Sicherheit des japanische­n

Volkes schützen.“

Dafür wurden alle Zuschauer aus den Arenen in Tokio ausgeschlo­ssen.

Das bedauere man zutiefst, sagte Organisati­onschefin Seiko Hashimoto. IOC-Chef Bach indes glaubt auch mit leeren Stadien an die Macht der Bilder. Milliarden Menschen würden die Spiele verfolgen und „bewundern, was die Japaner geleistet haben“, sagte der Würzburger. „Keiner von uns hat sich die beispiello­sen Herausford­erungen vorstellen können, denen wir uns stellen mussten“, sagte Bach und verwies auf die Katastroph­e von Fukushima und die Folgen der CoronaPand­emie, die Japan seit der Olympia-Vergabe im September 2013 in Krisen stürzten.

Immer wieder hat Bach in den vergangene­n Monaten die Solidaritä­t der olympische­n Welt beschworen. Auf seinen Vorschlag änderte die Session nun sogar das olympische Motto von „schneller, höher, stärker“in „schneller, höher, stärker gemeinsam“.

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und Schlussfei­er der Spiele statt.
Vor dem Olympiasta­dion steht ein Hinweissch­ild zu den Hygiene-Regeln und Corona-Verhaltens­regeln. Im Olympiasta­dion finden auch die Eröffnungs und Schlussfei­er der Spiele statt.
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Auf Vorschlag von IOC-Boss Thomas Bach wurde das olympische Motto von „schneller, höher, stärker“in „schneller, höher, stärker - gemeinsam“ abgeändert.
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Yoshihide Suga

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