Polizist rettet Rentner (81) reißender aus Flut
PLAUEN - Dem Senior stand das Wasser bis zum Hals! Ein 81-Jähriger fiel am Wochenende von seinem Rad und in die Weiße Elster. Er kam nicht heraus: Zu stark war die Strömung, zu steil das Ufer. Selbst die Rettungskräfte waren ratlos. Doch Rettung nahte dennoch - in Person eines jungen Polizisten (31), der selbstlos in die Elster sprang.
„Ich dachte mir: ‚Wenn wir jetzt nichts unternehmen, spült es den Mann fort‘“, erzählt Marc Henschel. Der 31-Jährige schnallte Gürtel und Dienstwaffe ab und spurtete 50 Meter stromaufwärts das Ufer entlang. Er musste sich auf diagonalem Weg nähern, die Strömung zu seinem Freund machen. Henschel erreichte das andere Ufer und mit ihm den schwer verletzten Rentner. Dieser war durch den Unfall ganz benommen, er zitterte, Blut floss aus Kopf und Nase.
Der Blick auf das Ufer machte bange: „Zwischen Wasser und festem Boden war ein halber Meter Luft. Das Gelände war matschig und sehr steil“, erzählt Henschel. Er legte den Arm des Seniors um seinen Kopf und hievte ihn in einem Kraftakt über die 50 Zentimeter. Mit festem Boden unter den Füßen schob er den 81-Jährigen immer wieder an, bis dieser auf sicherem Gelände war.
Den Körper voller Adrenalin merkte der Polizist gar nicht, dass er sich selbst verletzt hatte. „Ich bin wohl mit dem Knie gegen einen Stein geknallt“, sagt der 31-Jährige, der wegen der Prellung derzeit krankgeschrieben ist. Wie ein Held fühle er sich nicht: „Ich habe nur meinen Job gemacht.“