Neue Ideen für Chemnitzer City
Neues Leben für die Innenstadt: Mit grünen Ecken, Plätzen zum Verweilen und einem Selfie-Punkt soll das Zentrum wieder Menschen anlocken. Händler und Gastronomen begrüßen die Pläne - sehen aber noch Luft nach oben.
„Die Menschen haben sich aufgrund geschlossener Geschäfte noch mehr an das Online-Einkaufen gewöhnt“, sagt Oberbürgermeister Sven Schulze
(49, SPD). Das treffe Chemnitz besonders hart, da hier schon vor Co rona zu wenige Mensch die Innenstadt gekommen seien. Viele Läden schließen schon täglich ein bis zwei Stunden früher als vor der Pandemie (MOPO berichtete).
80 000 Euro pro Jahr fließen ab jetzt in die Innenstadt-Belebung. Als „Fotopunkt“soll ein großes Herz mit der Aufschrift „I love C“künftig dazu einladen, Fotos zu machen und sie in den sozialen Medien zu teilen. Als Standort ist der Düsseldorfer Platz geplant. Daneben sollen schon in den kommenden Wochen neue Sitzgelegenheiten zum Verweilen einladen und mehr Pflanzen Einzug halten. „Die Innenstadt wird zukünftig ein erlebnisbasierer Ort“, sagt Projektdinator Florian Hegewald (35). Wenn aufgrund der Krise Läden schließen müssen, will sich die Stadt schnell um Nachfolger bemühen.
TurmbrauhausChef André Donath (56) begrüßt die Pläne, sieht aber Nachholbedarf. Der Rote Turm etwa als historisch bedeutsamer Bau könne mehr genutzt werden: „D muss sich die Stadt was einfallen lassen.“Für Marlen Döhn (42) von der „Kinderboutique Benjamin“wären kostenlose Parkplätze im Zentrum nötig: „Ich hab’ viele Kunden von außerhalb, die sagen: Das ist wirklich eine Katastrophe.“Das Wiederbelebungs-Konzept der Stadt könnte ihrer Ansicht nach aber wieder mehr Chemnitzer und Gäste anlocken.