Chemnitzer Morgenpost

Kein neuer Stürmer bis zum Auftakt? „Wollen keinen Schnellsch­uss“

- Michael Thiele

AUE - Dem FC Erzgebirge läuft bei der Stürmersuc­he langsam aber sicher die Zeit davon. Wenn nicht noch Zeichen und Wunder geschehen, erhält Veilchen-Coach Aleksey Shpilevski vor dem Auftakt beim 1. FC Nürnberg keinen adäquaten Ersatz für Florian Krüger und Pascal Testroet. Zumal ein Startelfei­nsatz immer abwegiger wird, je näher die Partie rückt.

„Die erste Elf wäre es sicherlich nicht, aber zumindest im Kader würde er stehen“, erklärt Shpilevski. Der Gebrauch des Konjunktiv­s lässt schon erahnen, dass es bis Sonntag wohl ohnehin nichts wird.

„Wir wollen keinen Schnellsch­uss machen, sondern alles muss gut überlegt und gescoutet sein. Nur wenn alle im Trainertea­m überzeugt sind und jeder sagt, das ist der eine Spieler, werden wir dem Präsident nahelegen, diesen zu verpflicht­en“, erläutert Shpilevski.

Aktuell befänden sich zwei, drei Spieler in der engeren Auswahl. Konrad Wrzesinski scheint nicht zu ihnen zu gehören, denn der Probespiel­er weilte zuletzt nicht mehr im Training. Entscheide­nd ist nicht allein nur das Sportliche, sondern auch das Wirtschaft­liche. Da hakt es, wenn Gehaltsvor­stellungen nicht mit dem übereinsti­mmen, was Aue bereit ist zu zahlen. Ganz zu schweigen von möglichen Ablösesumm­en.

„Wir hatten zwei Kandidaten. Beide wären aber wie Testroet gewesen, auch vom Körperlich­en her, davon ein Spieler von Dinamo Zagreb. Da fehlte die Geschwindi­gkeit. Das bringt uns aber nichts, denn dann hätten wir lieber Paco behalten können“, verdeutlic­ht Klubchef Helge Leonhardt, bevor er auf Aues Dilemma eingeht: „Dazu sind die Preise trotz Corona auch wieder gestiegen und das macht es zusätzlich schwierig. Aber vielleicht schafft es jemand von den Neuen, die wir geholt haben, die Abgänge zu ersetzen. Deshalb sind sie ja auch da. Sowas nennt man Vertrauen.“

Selbst wenn in den nächsten 72 Stunwas den noch et was passiert, geht der FCE ohne drei seiner vier treffsiche­rsten Schüttzen der letzten zwei Jahre in die 2. Liga

Die Abgänge von Krüger (66 Einsätze/18 Tore) und Testroet (62/19) soie wie die Knie-OP bei Jan Hochscheid­t (58/9) lassen Dimitrij Nazarov (62/18) als einzigen Torgarante­n zurück. Torschluss­panik setzt deswenicht gen (noch) nicht ein. „Nur wenn wir die Nerven verlieren, geraten wir unter Zugzwang und machen dann vielleicht noch einen Fehlschuss, den wir uns nicht leisten können“, bleibt Leonhardt besonnen.

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Neuzugänge müssen nicht nur sportlich eine gute Figur machen, sondern auch in Aues Budget passen. Helge Leonhardts Zwillingsb­ruder Uwe konnte Italiens EM-Helden Giorgio Chiellini daher im Sardinien-Urlaub nur zum Erinnerung­sfoto bewegen...
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Leonhardt (l.) und Trainer Aleksey Shpilevski wollen sich bei der Stürmersuc­he nicht unter Zeitdruck setzen.
FCE-Boss Helge Leonhardt (l.) und Trainer Aleksey Shpilevski wollen sich bei der Stürmersuc­he nicht unter Zeitdruck setzen.

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