Tierische Panik um Wolfshunde
THALHEIM - Laufen da etwa Wölfe durchs Wohngebiet? In Thalheim sorgten gestern zwei entlaufene Wolfshunde für helle Aufregung.
Morgens trabten die Tiere, die ihren wilden Verwandten täuschend ähneln, durch die Hofackersiedlung, später wurden sie im Wald bei Brünlos gesichtet. Dutzende verschreckter Anwohner alarmierten Polizei und Stadtverwaltung. Die Herkunft der Tiere war schnell klar: In einem großen Gehege unweit des Gewerbegebietes leben seit Anfang 2020 fünf Tschechoslowakische Wolfshunde. Besitzer Marvin Meyer (30): „Das Leittier ist am Dienstag unerwartet an Nierenversagen gestorben. Zwei andere sind durch ein Loch entkommen, weil sie sich auf die Suche nach ihm gemacht haben. Das hätte nicht passieren dürfen.“
Mithilfe der Polizei gelang es dem Hundehalter, die Wolfshunde wieder einzufangen. „Ich werde mich beim Veterinäramt um eine Sondergenehmigung für einen Elektro-Weidezaun bemühen“, so Meyer.
Ob damit das Konfliktpotenzial aus der Welt ist, bleibt fraglich. Viele Anwohner begegnen der Rasse, die in den 1950er- bis 70er-Jahren für den Grenzschutz aus Kreuzungen zwischen dem Deutschen Schäferhund und Wölfen entstand, mit Abneigung. „Meine Tiere werden oft mit Geheul provoziert und auch mit Steinen beworfen“, klagt Meyer.
Auch Bürgermeister Nico Dittmann (35, parteilos) will tätig werden: „Ich sehe den Standort direkt an der Zwönitz äußerst kritisch. Bei Hochwasser wird das Gehege zur Barriere. Die Tiere könnten ertrinken oder wieder ausbrechen. Deshalb werde ich noch einmal den Kontakt mit dem Landratsamt suchen.“