Chemnitzer Morgenpost

Piwarz sieht Corona als Chance für Verän derung im Schulsyste­m

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DRESDEN - Die Corona-Krise wird Sachsens Schulen verändern. Davon ist Kultusmini­ster Christian Piwarz (46, CDU) überzeugt. Er sieht Chancen auf einen Innovation­sschub. Von der Bundespoli­tik verlangt er weniger Hysterie.

„Die Impulse, die Corona liefert, dürfen wir nicht hinten anstellen und nach der Krise einfach so weitermach­en wie vorher“, betonte Piwarz zum Ferienbegi­nn. Er gehe davon aus, dass Corona „Schwung in die Diskussion“bringe, welche Inhalte ein modernes Bildungssy­stem heutzutage haben muss. Zum einen gehe es um Lehrpläne, aber auch um die Frage, wie das Wissen generell vermittelt wird.

„Wir haben Fortschrit­te gemacht beim digitalen Lehren und Lernen, wenngleich wir auch die Probleme deutlich aufgezeigt bekommen haben“, erklärte der Minister. Bei Lehrern gebe es unterschie­dliche Stufen der Erfahrung mit der Wissensver­mittlung via Internet. Im Sommer 2020 habe man ein umfangreic­hes Fortbildun­gsprogramm erarbeitet und in diesem Jahr erweitert. „Das wurde auch gut angenommen.“

Die Digitalisi­erung biete noch mehr als bisher die Möglichkei­t, außerschul­ische Lernorte zu entdecken. Mit entspreche­nder Ausstattun­g und pädagogisc­her Vorbereitu­ng sei auch begleitete­s Lernen zu Hause möglich, glaubt Piwarz. „Etwas, das vorher kaum denkbar war - und eine Möglichkei­t, die künftig gerade bei größeren Klassen stärker genutzt werden kann.“

Von einer Corona-Generation an den Schulen will Piwarz nicht sprechen. „Jede Generation macht in dieser schweren Zeit etwas durch.“Wenn Kinder für lange Zeit aus ihrem normalen Alltag gerissen würden, habe das aber gravierend­e Folgen. „Für das kommende Schuljahr gilt daher die klare Erwartung, dass der Schulbetri­eb unbedingt und ohne Diskussion­en funktionie­ren muss.“Von der Bundespoli­tik

forderte Piwarz einen „unverstell­ten Blick“auf das Infektions­geschehen an Schulen und eine Vermeidung von Hysterie.

E Tipp: Ein ausführlic­hes Gespräch mit dem Minister lesen Sie morgen in der Morgenpost am Sonntag.

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 ??  ?? An der Oberschule Clara-Zetkin in Freiberg lernen Kinder im Unterricht mit iPads. Das Projekt startete bereits vor Corona. Die Pandemie gab der Digitalisi­erung an den Schulen aber einen Schub.
An der Oberschule Clara-Zetkin in Freiberg lernen Kinder im Unterricht mit iPads. Das Projekt startete bereits vor Corona. Die Pandemie gab der Digitalisi­erung an den Schulen aber einen Schub.

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