Leipziger Wolkenforscher gehen mit HALO in die Luft
Für den Klimaschutz
LEIPZIG - Klimaforscher der Universität Leipzig wollen mit Messflügen die Auswirkung von Eiswolken auf die Erderwärmung klären. Dazu nehmen sie sowohl die Kondensstreifen von Flugzeugen in den
Blick als auch die natürlichen Eiswolken in der Arktis.
Mit dem Forschungsflugzeug HALO des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) sind rund 25 Flüge von Mitteleuropa bis zur
Arktis geplant, teilte die Uni mit. Dabei wolle man unter anderem herausfinden, wie Flugrouten weniger klimaschädlich geplant werden können.
Eiswolken können sich nach Angaben der Wissenschaftler zweifach auswirken: Sie reflektieren einerseits Sonnenstrahlen in den Weltraum - was
einen
kühlenden Effekt hat - und halten andererseits die Wärmestrahlung der Erde in der Atmosphäre - was wärmenden Einfluss hat. Diese Wirkungen können sowohl die natürlichen Eiswolken entfalten, als auch die
Kondensstreifen-Zirren. Letztere tragen den Forschern zufolge sogar mehr zur Erderwärmung durch den Luftverkehr bei als dessen Kohlendioxid-Ausstoß.
Die Messungen sollen einen Beitrag zur klimaschonenderen Planung von Flugrouten leisten. Kondensstreifen träten bei verschiedenen Wetterlagen unterschiedlich stark auf. Die Verringerung und Vermeidung von Kondensstreifen-Zirren sei daher „ein vielversprechender Ansatz, um den Luftverkehr klimafreundlich zu gestalten“, erklärte DLR-Forscherin Christiane Voigt. Zudem solle herausgefunden werden, welchen Rolle Eiswolken für die Erwärmung der Arktis spielen.