Leonhardt: „Wer den Trainer infrage stellt, der hat den Schuss nicht gehört“
AUE - Der FC Erzgebirge Aue ist der ostdeutsche Zweitliga-Dino. Keiner zwischen Rügen und Erzgebirge toppt 16 Spielzeiten. Dinosaurier sind aber nicht davor gefeit auszusterben - oder abzusteigen. FCE-Boss Helge Leonhardt achtet deswegen noch genauer als je zuvor, was im Mikrokosmos Erzgebirge passiert, wie er MOPO verriet.
In welchem Zustand sehen Sie die Mannschaft vor dem Auftakt in Nürnberg?
Leonhardt: „Sie macht einen fitten Eindruck, körperlich und vom Kopf her. Aber wir wissen alle, dass man sich in der gegenwärtigen Situation wie auf hoher See befindet. Da gilt es abzuwarten. Das Problem haben aber alle Mannschaften, nicht zu wissen, wie man in die Saison hineinkommt.“
Was sind die Vorgaben für 2. Liga und DFB-Pokal gegen Ingolstadt?
Leonhardt: „Im DFB-Pokal müssen wir klar eine Runde weiter kommen. Sportliche Ziele für die Liga würde ich im Oktober formulieren. Der neuen, umgewürfelten Mannschaft muss Zeit gegeben werden. Erst wenn die Stammformation gefunden ist, kann man ein Ziel formulieren.“
Was überwiegt im Umfeld: Aufbruchstimmung oder Ungewissheit?
Leonhardt: „Teils, teils. In die sozialen Medien darf man gar nicht mehr hineingehen. Ich akzeptiere alles, aber keine Anstandslosigkeit. Das passt nicht zu uns.“
Worauf zielen Sie konkret ab? Leonhardt: „Wer Spieler beleidigt oder den Trainer schon infrage stellt, hat den Schuss nicht gehört. Das macht man nicht, hat nichts mit Anstand zu tun.“
Was sind Ihre persönlichen Highlights diese Saison?
Leonhardt: „Auf Schalke freue ich mich. Hamburg - HSV und St. Pauli das sind immer super Erlebnisse gewesen - mit Zuschauern. Und die Ostduelle sowieso. Ich bin froh, dass Rostock und Dynamo dabei sind. Das ist doch der Reiz an dem Ganzen.“
Michael Thiele