Chemnitzer Morgenpost

Zwischen Olympia-Planche und Politik Hartungs letztes Gefecht!

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TOKIO - Max Hartung schwirren auch in diesen Tagen wieder viele Gedanken durch den Kopf. Zu Themen, die den Säbelfecht­er bewegen, zu denen er immer wieder Stellung bezieht - die Bedenken aufgrund der Corona-Pandemie etwa oder die politische Dimension dieser Olympische­n Spiele. Doch der Gedanke an sein letztes Gefecht dürfte momentan all das überstrahl­en.

Ganz zur Seite schieben könne er das natürlich nicht, sagte Hartung, der seine sportliche Karriere nach

Tokio beenden wird: „Das ist natürlich viel, eine große Veränderun­g im Leben.“Bis es soweit ist, kämpft der 31-Jährige aber noch einmal auf der größtmögli­chen Bühne um Edelmetall.

Es ist keineswegs selbstvers­tändlich, dass Hartung nun doch noch einmal die Möglichkei­t auf seine erste olympische Medaille bekommt. Im vergangene­n Jahr hatte er eigentlich seinen Traum geopfert, um Haltung zu zeigen in schwierige­n Zeiten, um ein Vorbild für andere zu sein. Die Verschiebu­ng spielte ihm in die Karten.

Rund 16 Monate nach seiner mutigen Entscheidu­ng ist die Pandemie längst nicht besiegt, die Situation in Japan angespannt. Er habe „total Lust auf den Wettkampf“, sagte Hartung dem ZDF, aber das Wichtigste sei, „dass möglichst wenige Menschen an Corona erkranken - ich hoffe sehr, dass der Spagat in Tokio gelingen wird“.

Es sind genau diese Dinge, die Hartungs Blick über den Tellerrand verdeutlic­hen. Nicht umsonst ist er Gründungsp­räsident der Vereinigun­g Athleten Deutschlan­d, nicht umsonst bewegt er sich auf dem politische­n Parkett inzwischen ähnlich leichtfüßi­g wie auf der Planche. Hartung wird nach den Sommerspie­len Geschäftsf­ührer der Sportstift­ung NRW.

Doch bei allem Engagement abseits der Fechtbahn steht bei seiner dritten Olympia-Teilnahme nun noch einmal die sportliche Bühne im Fokus. „Ich hoffe, in Tokio ein Highlight und einen guten Abschluss zu finden“, sagte Hartung. Die erste Chance ergibt sich heute im Einzel. Die zweite, die wohl größere und für Hartung vielleicht noch wichtigere, dann am Mittwoch mit der Mannschaft. Ob die erhoffte Medaille herausspri­ngt, ist nach der langen Corona-Pause offen.

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Säbelfecht­er Max Hartung hofft in Tokio auf einen erfolgreic­hen Abschluss seiner sportliche­n Karriere.

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