Chemnitz „kauft“sich Ehrungen
„German Brand Award“für Kulturhauptstadt-Bewerbung
hauptstadt-Team gewann kürzlich zwei wohlklingende Auszeichnungen. Wobei „gewinnen“nicht die ganze Wahrheit ist: Sie zahlte dafür mehr als 7 500 Euro! Die federführende CWE (Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft) sieht darin keinen Etikettenschwindel, sondern eine lohnenswerte Investition.
Die Freude war groß, als im Juni zwei „German Brand Awards“nach Chemnitz kamen (MOPO berichtete). Die Auszeichnung wird jährlich vom Rat für Formgebung in Frankfurt am Main verliehen. Die Stiftung selbst bezeichnet den „German Brand Award“als „einen der wichtigsten deutschen Markenpreise“. Die Kulturhauptstadt-Kampagne hat einen Preis als „Winner“(Gewinner) und einen zweiten Preis als „Special Mention“(besondere Erwähnung) in der Kategorie „Excellence in Brand Strategy and Creation“(etwa: hervorragende Markenstrategie und -entwicklung) gewonnen.
Doch die Preise hatten ihren Preis. Wer am „German Brand Award“teilnehmen will, muss zunächst eine Gebühr bezahlen - und jeder Preis wird nicht etwa „nur“verliehen, sondern noch mal extra entlöhnt. Die beiden Kulturhauptstadt-Auszeichnungen kosteten insgesamt 6 600 Euro, dazu kamen Teilnahmegebühren von rund 1 000 Euro. Laut CWE-Chef Sören Uhle (46) ist das gängige Praxis: „Bei Preisen werden fast überall Gebühren fällig“, sagt er. Die Auszeichnungen seien deswegen aber keineswegs gekauft. „Nur weil man den Betrag bezahlt, heißt das nicht, dass man den Preis bekommt“, erklärt Uhle.
„ sich 2021 großer Beliebtheit: „Es gab insgesamt 1134 Einreichungen, verliehen wurden 581 Auszeichnungen“, so eine StiftungsSprecherin. Den „Winner“-Titel teilt sich die Kulturhauptstadt-Kampagne übrigens mit 20 anderen Gewinnern.
CWE-Chef Sören Uhle zufolge sollen die Preise ein nachhaltiger Gewinn für Chemnitz sein. Denn ihr hohes Ansehen biete die Möglichkeit, weitere Partner für die Kulturhauptstadt zu gewinnen. „Es ist eine Investition, um die Budgets der
Zukunft zu bauen.“jp