Schlechter Nährboden
Dbietet as Areal keinen in der geeigneten Anton-Günther-Straße Nährboden. Zumindest keinen, auf dem die Integration von nahezu 300 Geflüchteten gelingen könnte. Und das wäre auch ohne die defizitäre Informationspolitik des Baudezernats der Fall.
Was denkt sich der Investor? Das fragen sich derzeit viele Menschen: darunter Anwohner, Politik und Verwaltung. Diese hat nämlich gar keinen Bedarf an weiteren Unterbringungsmöglichkeiten. Die Zahl der Geflüchteten ist rückläufig - derzeit gibt es gerade einmal 5 823 von ihnen in Chemnitz. In den bestehenden Erstaufnahmestellen herrscht jede Menge Platz. Bei der Unterbringung nach der Erstzuweisung plädiert die Verwaltung ohnehin für einen dezentralen Ansatz in städtischen Wohnungen.
Doch selbst wenn das nicht der Fall wäre: Das ehemalige Gelände des Zwangsarbeiterlagers liegt in einer Sackgasse. Heraus führt eine einzige Straße - ohne Bürgersteig. Durch die würden sich dann Anwohner und Zugezogene wie durch ein Nadelöhr quetschen.
Apropos Anwohner: Von diesen gibt es nur wenige Hundert. Viel zu wenige, um rund 300 Geflüchtete in das Viertel zu integrieren. Selbst wenn der gute Wille da wäre ...
Ist er aber nicht: Das zeigte sich schon bei einer Bürgerversammlung mit rund 100 Teilnehmern am Wochenende und auch beim gestrigen Besuch der MOPO, bei der circa 30 Bürger anwesend waren. Ihre Sorgen aussehen darüber, könnte, wie glich ein teilweise Nebeneinander einem Schreckensszenario - zu dem es nach aller Wahrscheinlichkeit nicht kommen wird. Schade, dass niemand das klärende Gespräch mit ihnen gesucht hat. Das hätte viel Ärger und Spekulationen verhindert.