Illegale Graffiti So teuer kommt uns die Sudelkunst zu stehen
LEIPZIG - Für die einen sind sie Kunst, für viele einfach nur eine Verschandelung des Stadtbildes: Illegale Graffiti rauben sächsischen Kommunen jedes Jahr Hunderttausende Euro an Beseitigungskosten.
Allein die Stadt Leipzig gab im vergangenen Jahr 285 700 Euro aus, um Graffiti von kommunalen Gebäuden und Stadtmobiliar entfernen zu lassen - rund 40 000 Euro mehr als im Vorjahr. Zu vielen Orten müssen die Reinigungskräfte laut Stadt regelmäßig ausrücken - etwa zur Brücke an der Prager Straße, zum Astoria-Tunnel oder dem Elstermühlgraben. Schulgebäude, Kitas und Verwaltungsgebäude werden ebenfalls häufig beschmiert. Insgesamt 263 Reinigungsaufträge musste die Messestadt 2020 erteilen.
Auch Dresden
ist stark betroffen. Vor allem die Elbbrücken, Gebäude in der Äußeren Neustadt und das Umfeld des Rudolf-Harbig-Stadions sind beliebte Ziele von Sprayern. „Im Jahr 2020 wurden 167 Strafanzeigen gestellt“, teilte eine Stadt-Sprecherin mit. Die Beseitigungskosten beliefen sich auf knapp 88 000 Euro. Verfassungswidrige Schmierereien
lässt Dresden sofort entfernen - alle anderen Graffiti „im Rahmen des verfügbaren Budgets“.
In den anderen Großstädten sind die Kosten deutlich niedriger. So hat Chemnitz im vergangenen Jahr knapp 13 000 Euro für die Graffiti-Beseitigung ausgegeben. Die Zwickauer Stadtverwaltung spricht von „jährlich etwa 10 000 bis 15 000 Euro“.