Chemnitzer Morgenpost

Stromschla­g! Kleingärtn­er stirbt beim Abpumpen

Nach Unwetter

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Häuser wären im Falle einer neuen Flut gefährdet. Berger: „Das ist für mich kein Vandalismu­s mehr, das ist Terrorismu­s!“

Dass der Anschlag überhaupt so schnell bemerkt wurde, hat Grimma einem Polizisten zu verdanken, dem beim Vorbeigehe­n auffiel, dass das Tor verschoben war. „Nicht auszumalen, wenn wir das erst beim Schließen kurz vor einem Hochwasser entdeckt hätten ...“, sagt Berger.

Die Grimmaer tüfteln nun an einer Not-Lösung zur Schließung des Tors. Kurzfristi­g reparieren lasse sich das nicht, meint der Stadtchef. Glück im Unglück: Die Pegelständ­e der Mulde liegen aktuell im grünen Bereich, Hochwasser ist in den nächsten Tagen nicht zu erwarten. Aber das hatte man in den Katastroph­engebieten im Westen erst auch geglaubt ...

WEISSWASSE­R - Die Wetterkata­strophen reißen einfach nicht ab: Brachte Tief „Bernd“erst tödliche Überschwem­mungen vor allem im Osten des Landes mit sich, führte nun Tief „Dirk“zu einem fatalen Unwetter in Weißwasser, das einen Kleingärtn­er das Leben kostete.

Am Abend gab es in Weißwasser plötzlich kein Halten mehr: Laut „Deutschem Wetterdien­st“(DWD) gingen über nichtamtli­che Wetterstat­ionen innerhalb einer Stunde bis zu 63 Liter pro Quadratmet­er Regen über Weißwasser nieder, der DWD stellte an seiner Station in Lohsa 42 Liter in einer Stunde fest. Genug, um Weißwasser Gullys, Keller und Straßen volllaufen zu lassen. „Innerhalb kürzester Zeit gingen diesbezügl­ich fast 100 Notrufe bei der Rettungsle­itstelle ein“, so Polizeispr­echer Sebastian Ulbrich (30). In der Kleingarte­nsparte „Feldschlös­schen“konnten die Helfer leider nichts mehr ausrichten: Auch hier waren die Keller der Lauben vollgelauf­en, ein Kleingärtn­er (67) wollte dem mit einer Pumpe entgegenwi­rken. Dabei erlitt er einen Stromschla­g, alle Versuche einer Wiederbele­bung scheiterte­n. „Er war ein langjährig­es Mitglied unseres Vereins“, so der Vorsitzend­e Ute Müller (62) der Sparte. „Ein ganz normales Mitglied, kam mit jedem gut klar.“eho

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wurden Menschen mit Booten
aus der Grimmaer Innenstadt evakuiert.
Beim zweiten großen Hochwasser im Juni 2013 wurden Menschen mit Booten aus der Grimmaer Innenstadt evakuiert.
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In der Sparte „Feldschlös­schen“verstarb ein Rentner (†67), als er seinen Keller leer pumpen wollte.

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