Rote Karte zum Jubiläum
TOKIO - Uwe Gensheimer kauerte auf einem blauen Klappstuhl. Mit trübem Blick verfolgte der Kapitän der deutschen Handballer die Schlussminuten des souveränen 33:25 (14:13) seiner Mannschaft gegen Argentinien.
Nach Party war dem Jubilar nicht zumute, denn ausgerechnet in seinem 200. Länderspiel hatte Gensheimer die Rote Karte wegen einer groben Unsportlichkeit gesehen.
„Klar, es ist unglücklich. Wenn es im 199. Spiel passiert wäre, hätte es mich aber genauso aufgeregt“, sagte der Linksaußen nach seinem frustrierenden Kurzauftritt. Eine Dreiviertelstunde hatte Gensheimer auf der Bank gehockt und zugesehen, wie sein Ersatz Marcel Schiller (7 Tore) einen Ball nach dem an
Handball
deren versenkte, ehe er für einen Siebenmeter eingewechselt wurde - und diesen dem argentinischen Torwart beim Stand von 21:17 (47.) an den Kopf warf. Die Schiedsrichter hatten keine andere Wahl, als Gensheimer des Feldes zu verweisen. „Die Rote Karte kann man geben“, räumte der 34-Jährige ein.
Wenig später fand der Kapitän sein Lachen zurück: „Wir haben das Spiel gewonnen, deswegen bin ich jetzt auch glücklich.“Eine Sperre für den Kracher morgen (14.30 Uhr MESZ/ ZDF und Eurosport) gegen Rekordweltmeister Frankreich muss er jedenfalls nicht befürchten.
Abgesehen vom Wirbel um Gensheimer herrschte im deutschen Lager „große Erleichterung, jetzt im Turnier angekommen zu sein“. Der Druck nach der unglücklichen Niederlage gegen Spanien war groß.