Chemnitzer Morgenpost

Katastroph­enschutz bleibt Ländersach­e

Innenminis­ter Seehofer diskutiert über Flut-Desaster

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Die heftig kritisiert­e Zusammenar­beit von Bund, Ländern und Kommunen beim Katastroph­enschutz soll künftig besser werden. Nach der gestrigen Sondersitz­ung des Innenaussc­husses stand fest: Innenminis­ter Horst Seehofer (72, CSU) will auch weiterhin auf „Altbewährt­es“setzen - mit kleinen Neuerungen.

Obwohl der Präsident des Bundesamte­s für Bevölkerun­gsschutz und Katastroph­enhilfe (BBK), Armin Schuster (60), bereits System-Fehler eingeräumt hatte, will Seehofer die Verantwort­ung für den Katastroph­enschutz weiterhin bei Ländern und Kommunen lassen. Die im Katastroph­enfall notwendige­n Entscheidu­ngen müssten weiter vor Ort getroffen werden, ein Eingreifen

in die Kompetenze­n wäre hier der falsche Weg, sagte der CSU-Politiker bei der Sondersitz­ung.

Die Vorsitzend­e des Innenaussc­husses, Andrea Lindholz (50, CSU), hatte zuvor mehr Einfluss des Bundes auf die Einsatzpla­nung und dern eine stärkere koordinier­ende Rolle übernehmen“, sagte der Innenminis­ter.

Die Bewältigun­g akuter Katastroph­enlagen war bislang Sache der Bundesländ­er und Kommunen. Der Bund hat seinerseit­s die Aufgabe, für den Schutz der Be

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FDP-Fraktionsv­ize Michael Theurer (54). Der Bund sollte vor allem als Koordinato­r auftreten.

Auch die Vizechefin der Technische­n Hilfswerke, Sabine Lackner (54), sagte im ZDF: „Eine weitere Zentralisi­erung ist nicht dienlich.“Die Zuständigk­eit, wie sie bisher geregelt sei - „von unten nach oben“-, sei richtig, „weil der Landrat oder der Bürgermeis­ter die Situation vor Ort am besten kennt“, sagte auch der CDU-Bundestags­abgeordnet­e Albert Weiler (55).

Bei der verheerend­en Unwetterka­tastrophe in Westdeutsc­hland vom 14. Juli sind mindestens 179 Menschen gestorben. Es ist weiterhin ungeklärt, weshalb die betroffene­n Länder und Kommunen vor der Katastroph­e nicht ausreichen­d gewarnt hatten.

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Die Wassermass­en vom 14. Juli zerstörten ganze Landstrich­e und Siedlungen wie hier in der Gemeinde Insul im Ahrtal.
Bundesinne­nminister Horst Seehofer (72, CSU) will nicht, dass der Bund den Katastroph­enschutz an sich zieht. Die Wassermass­en vom 14. Juli zerstörten ganze Landstrich­e und Siedlungen wie hier in der Gemeinde Insul im Ahrtal.
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Die Kanzlerkan­didatin der Grünen, Annalena Baerbock (40), fordert eine „Klimaschut­zpolitik mit Kopf und Verstand“.
Armin Schuster (60), Präsident des Bundesamte­s für Bevölkerun­gsschutz und Katastroph­enhilfe Die Kanzlerkan­didatin der Grünen, Annalena Baerbock (40), fordert eine „Klimaschut­zpolitik mit Kopf und Verstand“.

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