Erfreulich negativ - aber unbezahlbar
Festival unter Corona-Bedingungen
DRESDEN/TREBSEN Mit Testkonzepten und Zuschüssen können in einer Pandemie Großveranstaltungen durchgeführt werden! Das ist die Botschaft des 9. „Firebirds“-Rock’n’Roll-Festivals auf Schloss Trebsen. Das dreitägige Festival fand Anfang Juli als Modellprojekt unter wissenschaftlicher Begleitung der TU Dresden statt.
Je 1000 Tages- und 1000 Wochenendgäste hatten das Festival gerockt - ohne Maske, ohne Abstand, mit Alkohol. Alle Gäste wurden tagesaktuell getestet. Nur zwei von 6164 Tests vor Ort fielen positiv aus und wurden beim anschließenden PCR-Test als falsch positiv identifiziert. Eine Umfrage ergab: 71,1 Prozent der Gäste akzeptierten das Testkonzept. Über drei Viertel der Gäste fühlten sich sehr sicher. 49 Prozent der Befragten war vollständig, 17 Prozent teilweise geimpft. Die generelle Impfbereitschaft lag bei 79 Prozent, die Inzidenz bei 5.
Fazit von Ingo Röder, Professor für Medizinische Statistik und Biometrie: „Gezielt geplante Testprozeduren sind in der Lage, das Risiko eines Infektionseintrags bei einer Veranstaltung erheblich zu senken.“Dies eröffne einen Spielraum für die Durchführung von Veranstaltungen auch bei höheren Infektionszahlen. „Dieses Resümee macht Hoffnung“, freut sich „Firebirds“-Bassist Konrad Schöpe (45). Allerdings: Das Testkonzept verursachte einen erheblichen Mehraufwand. „Tests und Kontrollen erforderten zusätzliches Einlass- und Sicherheitspersonal. Deren Kosten waren 123 Prozent höher als beim letzten Festival“, so Schöpe. „Die Mehrkosten wurden durch Fördergelder anteilig ausgeglichen. Im Normalfall könnte ein Veranstalter sie weder schultern noch auf die Ticketpreise umlegen.“Staatliche Zuschüsse seien nötig.