Filter oder Reiniger Luft in Sachsens Kla
DRESDEN/BERLIN - Der Bund fördert Luftfilter in Klassenzimmern. Ob sie in Sachsen im kommenden Schuljahr zum Einsatz kommen, ist offen. Experten geben indes „Luftreinigern“den Vorzug vor „Luftfiltern“. Kultusminister Christian Piwarz (45, CDU) ist skeptisch.
„Das Allheilmittel, wie es gern einige hätten, wird es nicht sein“, sagte der CDU-Politiker im Hinblick auf den Einsatz von Luftfiltern in sächsischen Schulen. Zudem warnte er vor MillionenInvestitionen, die an anderer Stelle sinnvoller eingesetzt werden könnten. „Wir haben immer gesagt, dass einfaches Lüften wesentlich effektiver ist als der Einsatz dieser Geräte.“
Piwarz stützt sich dabei auch auf Studien des Umweltbundesamtes, das seine Angaben im Juli noch einmal konkretisierte und nun mobile Geräte in Räumen empfiehlt, die anderweitig nicht belüftbar sind. Noch besser seien sogenannte
UVC-Luftreiniger, so der sächsische Hygiene-Experte Ronny Rakus (46). Im Gegensatz zu Luftfiltern werde die Raumluft in den Geräten mit UV-Licht bestrahlt und dadurch einer Studie zufolge Bakterien zu 99,98 Prozent und Viren zu 99,5 Prozent abgetötet. Luftfilter kommen in der Regel auf einen Wirkungsgrad von bis zu 90 Prozent.
Die Bundesregierung fördert seit Kurzem mobile Luftfilter in Schulen und hat dazu insgesamt 200 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Auf Sachsen entfallen rund zehn Millionen Euro. Um sie abzurufen, müsste das Land jedoch die gleiche Summe dazugeben.
Zuvor sei aber eine
Verwaltungsvereinbarung zwischen Bund und Ländern notwendig, hieß es auf MOPOAnfrage aus dem Kultusministerium. Vorher läuft nichts.
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger (66), hat sich indes unzufrieden mit den Vorbereitungen auf das neue Schuljahr gezeigt. „Wenn wir uns die Luftfilter anschauen, dann stehen wir da nicht so gut da, wie wir stehen könnten“, sagte er gestern im ARD-„Morgenmagazin“.