Versicherungsfrau zockte Kunden ab
CHEMNITZ - Als Bank- und Versicherungskauffrau war Heike
R. (52) die Vertrauensperson für ihre Kunden - eigentlich. Ein Schuldenberg ließ sie jedoch zu kriminellen Methoden greifen. R. leitete rund 200 000 Euro Kundengelder auf eigene Konten um, wollte so ihre Schulden begleichen. Gestern folgte vor dem Amtsgericht Chemnitz die Quittung in Form einer jahrelangen Haftstrafe.
„Mein Mann und ich haben uns ein Mehrfamilienhaus gekauft und sind dann in Schieflage geraten“, begründete Heike R. ihr Handeln. Der Betrug begann 2016. Um an Kundengelder zu gelangen, ging R. als Selbstständige unter anderem so vor: Sie ließ Kunden-Zahlungen für Versicherungen direkt auf ihre Konten wandern. Dafür fälschte sie Bank- und Kontoinformationen über vermeintlich eingegangene Beträge sowie E-Mails. Die Kunden glaubten, sie würden Geld einzahlen.
In einem anderen Fall gaukelte die Erzgebirgerin einer Kundin vor, dass sie eine Lebensversicherung für 25 000 Euro zurückkaufen müsse, um sie zu kündigen. Auch dieses Geld wanderte in die Tasche der Angeklagten. Selbst eine Wohnungsdurchsuchung hielt R. nicht davon ab, weiter zu betrügen. Erst der Haftrichter konnte sie stoppen.
Da die einschlägig vorbestrafte Angeklagte (u.a. wegen Betrugs und Urkundenfälschung) alle Vorwürfe gestand, fiel das Urteil mit einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und zehn Monaten Knast wegen Urkundenfälschung und Betrugs vergleichsweise milde aus. Zusätzlich gibt’s vier Jahre Berufsverbot im Banken- und Versicherungswesen und einen noch größeren Schuldenberg von rund 200 000 Euro.