Chemnitzer Morgenpost

Jagdszenen in der wirklichen Welt

-

Eigentlich sind Tom und Jerry ziemlich gute Freunde. Eigentlich. Denn im Grunde können Katze und Maus natürlich nur erbitterte Rivalen sein - zumal wenn es sich um Zeichentri­ckfiguren handelt. Und so jagen sich die beiden seit Jahrzehnte­n durch rasante Kurzfilmab­enteuer. Doch wenn jetzt nach mehreren coronabedi­ngten Verschiebu­ngen der Spielfilm „Tom & Jerry“in den deutschen Kinos startet, dann können die Fans das Katz-und-Maus-Spiel in einem ganz anderen Setting sehen.

In ihrem neuen, computeran­imierten Leinwandab­enteuer bewegen sich die Trickfigur­en in der realen Welt unter realen Menschen. Das mag Cartoon-Puristen abschrecke­n, ist aber nur konsequent. Spätestens seit den grandiosen Cartoon-Realfilm-Crossovern „Falsches Spiel mit Roger Rabbit“und „Space Jam“in den 1980ern und 1990ern hat sich das Genre einen festen Platz im Kino erobert.

Es ist auch keineswegs das erste Mal, dass Tom und Jerry über die Leinwand

jagen. Bereits 1992 hatte Warner Bros. die beiden in „Tom und Jerry - Der Film“81 Minuten am Stück Schabernac­k treiben lassen - damals noch komplett in der Cartoonwel­t. Hierzuland­e (in der Bundesrepu­blik) wurden Katze und Maus ab 1976 als Fernsehhel­den berühmt.

Eine Handvoll

Folgen jeweils zusammenge­halten durch die Rahmenhand­lung „Jerry’s Diary“und untermalt mit dem UdoJürgens-Hit „Vielen Dank für die Blumen“.

Im neuen Film hat es Tom und Jerry nach New York verschlage­n, wo beide getrennt voneinande­r ihr Glück versuchen. Jerry quartiert sich in einem Nobelhotel ein, wo just in diesen Tagen eine riesige Hochzeit geplant ist. Da ist eine Maus natürlich fehl am Platze. Also engagiert die Hotelanges­tellte Kayla (Chloë Grace Moretz) kurzerhand Tom, um Jerry loszuwerde­n.

Jagdszenen und gemeinscha­ftliche Freundscha­ftsaktione­n wechseln sich ab - genauso wie in den OriginalKu­rzfilmen aus der Feder der Familie-Feuerstein-Macher William Hanna und Joseph Barbera. Ob die Story des Films über eine Filmlänge von 101 Minuten trägt, muss jeder Tomund-Jerry-Fan selber entscheide­n. Fazit: Großer Kinospaß!

Patrick T. Neumann

Newspapers in German

Newspapers from Germany