Männel: „Werden Spiele gewinnen!“
AUE - Engagiert ist der FC Erzgebirge in Ingolstadt unstrittig gewesen, hatte 21:11 Torschüsse. Und schied trotzdem aus. Da stellt sich die Qualitätsfrage - oder doch nicht?
Klubboss Helge Leonhardt sieht die zwingende Notwendigkeit nachzulegen, wie er gebetsmühlenartig betont. Das Sommer-Transferfenster ist noch drei Wochen geöffnet. Schließt es, sind nur noch vereinslose Akteure zu haben.
Für Aue nicht unbedingt ein Problem, wie Babacar Gueye zeigt, der ebenfalls aus der Vertragslosigkeit heraus kam. Problematisch dagegen wäre die fehlende Sommervorbereitung. Bei vertraglich gebundenen Spielern wird es dagegen schon schwieriger, da dem Kumpelverein finanziell Grenzen gesetzt sind. Und ob noch mal ein Konkurrent wie 2018 Dynamo Dresden einen Kracher vom Schlage eines Pascal Testroet einfach mal so abgibt, steht auch zu bezweifeln.
All das zeigt das Dilemma, über das sich auch die Veilchen-Elf ihre Gedanken macht, wie Martin Männel nach dem Pokal-Aus durchblicken ließ. „Es wurde geäußert, dass wir noch jemanden verpflichten wollen. Sicherlich wird das nicht ganz einfach sein, auch was das Finanzielle anbelangt. Da hat unser Verein einfach mehr zu kämpfen als andere in der
Liga. Viele Spieler spekulieren vielleicht noch, zum Ende der Transferperiode noch bei einem großen Verein unterzukommen, was es nicht einfacher macht. Wenn es nicht ist, bin ich bei dem Kader voller Zuversicht, dass wir Tore schießen und Spiele gewinnen“, betont Männel.
Worauf der FCE-Kapitän ebenfalls Wert legt, ist, dass die Chemie stimmt: „Wir müssen schon gucken, dass es alles ins Gebilde passt - menschlich, sportlich und finanziell.“Sonst könnte die über Jahre aufgebaute Konstruktion ganz schnell fragil werden. Dürfte sie aber auch, wenn mit oder ohne Verstärkung die Ergebnisse ausbleiben. Dann verkehrt sich selbst der gute Auftakt mit Unentschieden gegen Nürnberg und Pauli ins Negative, wenn dieser sich einfügt in einen Start mit vier, fünf oder sechs sieglosen Spielen. Männel braucht man nicht erklären, wie schmal der Grat ist. „Ganz sicher kann Unruhe einkehren, wenn wir auf Schalke verlieren. Aber nicht bei uns! Wir sind uns bewusst, dass die Saison 34 Spieltage lang ist und wir Qualität in unseren Reihen haben. Wir werden unsere Punkte sammeln“, kennt der 33-Jährige das Geschäft nur zu gut: „Jetzt ist alles scheiße und am Freitag ist die Welt vielleicht schon wieder komplett lila-weiß. Man muss in manchen Situationen einen langen Atem haben.“Michael Thiele