Chemnitzer Morgenpost

Polizei mit Machete bedroht Pfleger hat gleich zweimal Glück

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DRESDEN - Glück gehabt! Rene S. (44) sorgte im März für einen nächtliche­n Großeinsat­z der Polizei am Rande der Dresdner Neustadt. Dafür saß er nun vorm Amtsrichte­r. Doch er wurde freigespro­chen! Obendrein kann der Altenpfleg­er dankbar sein, dass die besonnenen Beamten ihn damals nicht erschossen haben.

„Das ist überhaupt nicht meine Art“, sagte der Angeklagte völlig geknickt auf der Anklageban­k. Seit Jahren ackert er im Pflegedien­st, nachts jobbt er manchmal als Wachmann. „Aber im März war alles zu viel. Ich hatte den achten Tag durchgearb­eitet, sah meine Lebensgefä­hrtin wegen unserer Schichtdie­nste nicht. Ich hatte Frust. Wollte nur einen Schluck trinken. Mehr weiß ich nicht mehr wirklich“, versuchte sich Rene S. zu erinnern.

Der „Schluck“war am Ende eine Flasche Goldkrone. Völlig benebelt zettelte Rene einen lautstarke­n Streit mit der Freundin an. Prompt riefen Nachbarn 4.35 Uhr die Polizei. „Ich dachte wohl, da kommen Vermummte“, so der Angeklagte, der mit erhobener Machete in der Tür stand! „Irgendwann registrier­te ich die Rufe ‚Polizei‘“, so der Angeklagte. „Da hab ich die Machete fallen lassen.“

Einer der Beamten sagte im Gericht aus: „Er war desorienti­ert und aggressiv. Ich hatte die Waffe schon gezogen ...“Dann schaute er zum Angeklagte­n: „Sie glauben gar nicht, wie knapp das war.“Auch der Richter schüttelte den Kopf: „Das Verhalten war unmöglich und gefährlich. Aber Sie wussten vermutlich in dem Moment wirklich nicht, wer da vor Ihnen steht “Aber als Rene die Lage rkannte, habe er ofort klein beigeeben. Folge: Freiuch. Wie gesagt, ehabt. sts

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