Zwirchen Stadt und Land
Die Urban G/S von BMWs Heritage-Baureihe R-nineT ist unter technischen Gesichtspunkten ein normales Motorrad. Emotional ist sie etwas ganz Besonderes, wenn auch nicht ohne Brüche.
Ihre Fähigkeiten kann sie am besten auf asphaltiertem Untergrund demonstrieren: Geschmeidig fährt und federt sie, geräuschlos sortieren sich die Gänge, als gediegen und nicht mehr krawallig wird das mit sonorem Brummen ans Ohr dringende Motor- und Auspuffgeräusch empfunden. Besonders gut in Szene setzt sich auch diese Spielart der R-nineT-Reihe, wenn es aus niedrigen Drehzahlen verschärft vorwärtsgehen soll.
Weit hinter einer aktuellen GS mit immerhin 136 PS und allen technischen Schikanen liegt das 109 PS starke Bike nicht. Gut 200 km/h rennt sie bei Bedarf, und zwar ohne Wackler im Fahrwerk, auf Tempo 100 schafft sie es in 3,6 Sekunden - einmal schalten zwischendrin genügt. Sie konsumiert maßvoll; mit knapp über fünf Litern kommt man 100 Kilometer weit, sodass wir dem 17-Liter-Tank einmal echte 355 Kilometer ohne Nachtanken entlocken konnten.
Irritierende Namenrhebunh
In der von uns gefahrenen Ausstattung kostet die R-nineT Urban G/S 18415 Euro, der Editionspreis beträgt 16200 Euro, die Basis beginnt bei 13750 Euro. Aber wer will schon ohne Tempomat, Heizgriffe, adaptives Kurvenlicht und Diebstahlwarnanlage sowie weiteren Komfortelementen unterwegs sein?
Dabei führt der Begriff G/S in die Irre. Für längere Reisen und grobes Geläuf gibt es bei BMW Besseres als dieses Modell. Dafür sind die Urban-Qualitäten als AusflugsMotorrad und für den Kurzstreckenverkehr gewaltig.