Aktivisten üben Anketten, Polizei hält Flex-Einheit bereit
Klimacamp startet bei Leipzig
LEIPZIG - Hunderte Klimaaktivisten wollen in den kommenden Tagen in und um Leipzig mit Aktionen auf ihr Anliegen aufmerksam machen. Im Fokus steht der Flughafen der Messestadt. Die Polizei ist in Alarmbereitschaft - eine Blockade wie im Juli soll diesmal verhindert werden.
Bei strömendem Regen startete gestern am Störmthaler See der Aufbau des 4. Klimacamps, zu dem ab Sonntag rund 500 Teilnehmer erwartet werden. Eine Woche lang wollen die Klimaaktivisten über „Mobilitätsund Klimagerechtigkeit“diskutieren. „Wir haben uns in diesem Jahr entschieden, zum Thema Flughafen zu arbeiten“, erklärte Camp-Sprecherin Maja Schmidt. Eine der Kernforderungen ist die Verhinderung des weiteren Flughafen-Ausbaus. „Es müsste aus unserer Sicht eher einen Rückbau statt Ausbau geben“, so Schmidt.
Zu den zahlreichen Workshops, die im Camp angeboten werden, gehören auch Demo-Training und Übungen zum Anketten bei Sitzblockaden. Bei der Leipziger Polizei spielt ein Vorbereitungsstab seit Wochen alle möglichen Szenarien durch. „Wir müssen damit rechnen, dass Sympathisanten des Camps in und um Leipzig Aktionen starten“, sagte Behördensprecher Olaf Hoppe der Morgenpost. Der Flughafen, die Tagebauanlagen im Süden und wichtige Verkehrsknotenpunkte seien als mögliche Blockade-Ziele im Fokus. Hoppe: „Wir sind auf alles vorbereitet.“Neben Bereitschaftspolizei-Hundertschaften stünden auch ausreichend technische Einheiten bereit, um etwa Ketten aufzuflexen.
Für den 4. September haben die Klimaaktivisten bereits eine Großdemo am Flughafen angemeldet. Eine Blockade wie am 10. Juli will die Polizei diesmal unbedingt verhindern. Damals hatten Dutzende Umweltaktivisten die DHL-Zufahrt blockiert. -bi.DRESDEN