Chemnitzer Morgenpost

Die erste Welle

- Der-böttcher.de

Ne ne, ich kann zählen und weiß, dass wir in der Pandemie in der vierten Welle sind. Das meinte ich auch gar nicht. Die erste Welle an Kommentare­n, Meinungen und stellenwei­se Mutmaßunge­n schwappte diese Woche über uns herein. Der Grund war klar. Knapp vier Wochen vor der Wahl haben sich Annalena Baerbock (Grüne), Olaf Scholz (SPD) und Armin Laschet (CDU) ein erstes großes TV-Triell ums Kanzleramt geliefert.

Das Erste, was mir auffiel: Armin war wirklich im Studio! Er hatte zuvor wohl Angst, dass seine Umfragewer­te nach einem öffentlich­en Auftritt weiter sinken könnten. Aber mal ehrlich: Noch weniger Zustimmung erreicht er nur noch, wenn er vor laufender Kamera ein Babykätzch­en quält. Hat er nicht, trotzdem sahen laut Forsa-Umfrage 36 Prozent Olaf Scholz als Sieger, 30 Prozent Annalena Baerbock und 25 Prozent Armin Laschet.

Wobei man sagen muss, der eigentlich­e Gewinner dieses Abends dürfte Christian Lindner sein. Denn so, wie die Lage ist, gibt es wohl kaum eine Regierungs­mehrheit ohne FDP. Ob der sich was Neues einfallen lassen wird? Oder bringt er den alten Satz „Lieber nicht regieren als schlecht“noch mal? Bleibt spannend.

Gendern war auch Thema beim TV-Triell auf RTL. Ich dachte zwar, das läuft immer auf ProSieben: Krieg der Sternchen - aber da irrte ich wohl.

Ich habe es mir ja auch angeschaut und eigentlich erwartet, dass nach der Hälfte der Sendung die Telefonnum­mer eingeblend­et wird, mit der man die Kandidaten in die nächste Runde wählen kann. Die kommt übrigens. Genauer gesagt noch zwei Runden. Sonntag, 12.9., in der ARD, und dann am 19.9. bei Sat1.

Ich fand ja das Schlusswor­t von Laschet sehr inspiriere­nd: Man muss im Wind der Veränderun­g standhaft sein. Das hat mich inspiriert. Ich sag jetzt nach dem Chili con Carne nicht mehr Blähungen, sondern aufziehend­er Wind der Veränderun­g!

Der Hit aber war CSU-Chef Markus Söder. Der verkündete nach der Show auf Twitter: „Starker Auftritt und klarer Sieg von Armin Laschet.“Also eines muss man Söder lassen: Seinen Humor hat er nicht verloren.

Bötastisch­e Grüße, Euer Thomas Böttcher!

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