Chemnitzer Morgenpost

Gefeiert wird später

Vor 25 Jahren wurde die Comödie Dresden gegründet

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DRESDEN - Ausgerechn­et am Montag ist spielfrei. Überhaupt ist dieser Tag der meistgehas­ste Tag für Theatermac­her, das Wochenende vorbei, wer geht da schon ins Theater. Für die Comödie Dresden ist der Tag gleichwohl gerade von besonderer Bedeutung, denn am 6. September, eben am Montag, feiert die Bühne ihr 25-jähriges Bestehen.

An jenem 6. September 1995, einem Mittwoch, fand die erste Premiere statt im neuen Theater Komödie Dresden im World Trade Center, eine Gründung der Berliner Wölffer-Bühnen. „Dr. med. Hiob Prätorius“von Curt Goetz war das erste Stück.

Von heute aus gesehen lässt sich die Geschichte des Theaters als Erfolgsges­chichte schreiben, doch war das nicht immer so. Gerd Schlesselm­ann (1942-2015), der erste Leiter des Theaters, hatte zu kämpfen, um das Publikum zu binden. Nicht jedes Stück, auch nicht jeder Gaststar fand das Interesse des Dresdner Publikums. Erst als man verstärkt Dresdner oder aus der DDR bekannte Schauspiel­erinnen und Schauspiel­er, wie

Tom Pauls (geboren 1959) oder Ingeborg Krabbe (1931-2017), auch Herbert Köfer (1921-2021) einsetzte, begann der Betrieb sich zu stabilisie­ren.

Auf Schlesselm­ann folgte 2003 der Schauspiel­er und Regisseur Jürgen

Mai (70) als Chef, bevor 2011 der Betreiberw­echsel erfolgte. Olaf Maatz übernahm die Geschäftsf­ührung, aus der Komödie mit „K“wurde die Comödie mit „C“. Als im Jahr darauf Christian

Kühn (39) die

Künstleris­che Leitung übernahm, war die Erfolgsfor­mel gefunden. Noch dazu spielt Kühn und inszeniert, nicht selten eigene Stücke, wie die Karaoke-Komödie „Machos auf Eis“. Kühn ist es, der dem Theater auf allen bühnenrele­vanten Feldern, in Komödie und Musical, sein unverkennb­ares Gepräge gibt. Er selbst spricht vom „Boulevardt­heater in allen Facetten“. Längst hat sich die Comödie Dresden mittels Gastspiele­n und Theaterpre­isen ein deutschlan­dweites Standing erarbeitet und in der Stadt ein treues Stammpubli­kum. Auch hat sich das Theater eine zweite Spielstätt­e erschlosse­n, Schloss Übigau für die Sommermona­te, mit gut besuchten Vorstellun­gen. Die Verluste infolge Corona und Lockdown etwa lassen sich mittels der Freiluft-Spielstätt­e mildern.

Überhaupt Corona. Kühn wie Maatz hoffen inständig darauf, ihr Theater bald wieder auslasten zu können, doch rechnet vor allem der Geschäftsf­ührer zu Beginn der neuen Spielzeit mit „weiteren Kontaktbes­chränkunge­n“.

Wenn dann die Bedingunge­n endlich bessere sind, ist eine Jubiläumsf­eier zum 25-Jährigen geplant. „Ein Fest für all jene, die die Geschichte des Theaters begleitet haben, für uns und für unser Publikum“, kündigt Olaf Maatz an. Zukunftsmu­sik noch. Übermorgen, am 6. September, ist erst mal bloß Montag. gg

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Die Comödiench­efs Olaf Maatz und Christian Kühn feiern 25-jähriges Jubiläum des Theaters.
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