Baustopp im Biergarten
Neue Runde im Zoff um den geplanten Biergarten am Chemnitztal-Radweg. Eine Ratsanfrage von Volkmar Zschocke (52, Grüne) ergibt: Die Baumaßnahmen haben negative Auswirkungen auf Artenvielfalt und das Landschaftsschutzgebiet „Mulden-Chemnitztal“.
Im August sollte ein großer Biergarten direkt am Chemnitztal-Radweg (Wittgensdorf) mit Spiel- und Sportplatz sowie Anschluss an die Natur eröffnen. Die Bagger rollen jedoch schon seit dem 22. Juli nicht mehr. Damals hatte die Stadt einen Baustopp über die Maßnahme verhängt. Grund war die fehlende Genehmigung
für den geplanten Biergarten.
Zwar sorgte der Bauherr für Ordnung auf dem Gelände, beseitigte etwa baufällige Gartenlauben, Unrat sowie Wildwuchs und schlug totes Gehölz. Aber mit Folgen: „Es ist anzunehmen, dass die Gehölze und Gartenlauben von diversen Vogelarten als Brutlebensraum genutzt wurden, das Vorkommen von Fledermäusen kann nicht ausgeschlossen werden“, erklärt Ordnungsbürgermeister Miko Runkel (60, parteilos) zu den Maßnahmen am Radweg.
Bei den Arbeiten am Gewässer und am Radweg müssen nun gesonderte Gutachten zeigen, inwieweit besonders streng geschützte Arten
wie Biber, Fischotter und Co. in Mitleidenschaft gezogen wurden. Diese Gutachten seien notwendig, „da erhebliche Beeinträchtigungen“auf das Schutzgebiet für Natur und Landschaft nicht ausgeschlossen werden können.
Grünen-Stadtrat Volkmar Zschocke (52) betont gegenüber der MOPO: „Ein Rastplatz mit Spielplatz am Chemnitztal-Radweg ist eine gute Idee.“Er fordert aber, dass das Vorhaben und die vorbereitenden Arbeiten im Einklang mit Natur- und Hochwasserschutz erfolgen. „Eine Verwaltung, die hier sachgerecht prüft und rechtskonform entscheidet, hat meine volle Rückendeckung.“gab