Experte warnt vor dauerhafter Vulkan-Gefahr im Vogtland
Immer wieder Schwarmbeben
ADORF/V. - Regelmäßig bebt im Vogtland die Erde. Unterirdisches Magma gilt als Ursache. Experten mahnen eine dauerhafte Überwachung an, um Gefährdungen besser abschätzen zu können.
Tief unter der Erde des Vogtlandes brodelt es. Die Bewohner bekommen das immer wieder zu spüren. Regelmäßig bringen hier kleine Erdbeben die Gläser in den Schränken zum Klingen.
Seit Jahren arbeiten Wissenschaftler
daran, die Schwarmbeben besser zu verstehen. Drei Magmakammern werden etwa 30 Kilometer unter dem Gebiet als Auslöser vermutet, erklärt Horst Kämpf vom Geoforschungszentrum Potsdam (GFZ). „Untersuchungsergebnisse jetzt haben gezeigt, dass zumindest eine davon aktiv ist.“In dieser Kammer habe das Magma die Tendenz, zusammen mit Gasen in Richtung Erdoberfläche aufzusteigen.
Durch Spezialbohrungen bis in 402 Meter Tiefe wurde der Untergrund mit empfindsamer Messtechnik abgehört. Bei den Untersuchungen seien aufsteigende Gas-Zusammensetzungen gemessen worden, so Kämpf. „Die bisherigen Ergebnisse sind wichtige Indizien dafür, dass wir erhöhten Forschungsbedarf haben.“
Kämpf plädiert dafür, die unterirdischen Vorgänge mit einer Helium-Isotopen-Untersuchung dauerhaft zu beobachten: „Erst dann könnten wir einschätzen, ob sich langfristig eine potenzielle vulkanische Gefährdung für das Gebiet ergibt oder ob sich das Magma wieder beruhigt.“