20:36-Klatsche Coach Rentsch: „Sind auf dem Boden der Realität gelandet!“
ZWICKAU - „Ich habe nicht gut geschlafen“, gab Norman Rentsch am Morgen nach dem Bundesliga-Einstand des BSV Sachsen Zwickau unumwunden zu. Klar, denn diesen Auftakt hatten sich der Trainer und seine Mädels ganz anders vorgestellt. Gegen den SV Union Halle-Neustadt hatte der Aufsteiger auf ein Erfolgserlebnis gehofft, doch es wurde ein Desaster. Ein 20:36 (8:19) stand nach 60 ernüchternden Minuten auf der Anzeigetafel.
Nur bis zum 2:2 (4.) durf ten die 650 Zuschauer in der Halle hoffen, dann brach das Unheil über den BSV herein. Binnen acht Minuten zogen die Gäste auf 8:3 (12.) davon. Zwar gelang Diana Magnusdottir u mittelbar danach ein Doppelpack (5:8/13.), doch Union ließ vier Treffer folgen - 5:12 (19.).
„In dieser Phase haben wir im Angriff einfach zu viele Fehler gemacht, die Bälle verloren, damit Tempogegenstöße zugelassen, die Halle eiskalt genutzt hat. Und dann standen wir halt schon unter Druck“, analysierte Rentsch.
Dieser Druck lähmte die BSVGirls merklich, und so ging’s quasi bis Mitte des zweiten Durchgangs nach einem simplen Schema weiter: Zwickau traf einmal, Halle anschließend dreimal. Aus dem schon deprimierenden Pausenstand von 8:19 wurde ein 12:27 (43.).
Egal ob Torhüter, Abwehr oder Angriff - Halle in allen Belangen haushoch überlegen. So betrug die Wurfquote der Gäste 80 Prozent, die des BSV nur 48. Halles Keeper-Duo Anica Gudelj/Lara Lepschi entschärfte zusammen 49 Prozent der Bälle (19 Paraden), das BSV-Trio Charley Zenner/Nele Kurzke/Ela Sott kam lediglich auf zwölf (5 Paraden).
„Wir sind auf dem Boden der Realität gelandet. Was Halle gespielt hat, war schon sehr überzeugend, während wir unser Leistungsvermögen nicht abrufen und die Mögchkeiten, die sich uns eboten haben, nicht utzen konnten, viele Siuationen nicht gut gelöst haben“, war Rentsch enttäuscht.
In der Schlussviertelstunde nahm on den Fuß ein wenig vom Gaspedal, Zwickau kam etwas besser ins Spiel, dennoch gelang es Pia Adams (6/2 Tore) & Co. nicht, den Rückstand zu verkürzen.
Wie nun weiter? Rentsch: „Natürlich war das enttäuschend, aber wir werden den Kopf jetzt nicht verlieren, nicht komplett alles verändern. Wir können Handball spielen, müssen aber jetzt die Ruhe bewahren.“
Am Sonnabend geht’s für die Zwickauerinnen zum Buxtehuder SV. Dessen Saisonauftakt fiel wegen eines Corona-Falls bei den Norddeutschen ins Wasser. Wird wirklich gespielt? Rentsch: „Ich gehe fest davon aus.“Henry Boss