Landeselternrat fordert Stopp der Impfkampagne
DRESDEN - Für rund 494 000 Mädchen und Jungen in Sachsen hat gestern der Schulalltag wieder begonnen. Zum Unterrichtsstart forderte der Landeselternrat die Rücknahme der Impfkampagne an Schulen.
Den Abc-Schützen der Grundschule Grünlichtenberg und der Pestalozzischule Mittweida brachte Kultusminister Christian Piwarz (46, CDU) gestern früh die Zuckertüten persönlich vorbei. In diesem Jahr gibt es in Sachsen 39 900 Schulanfänger - rund 1 000 mehr als im Vorjahr.
Auf sie müsse man nun ganz besonders achten, mahnte Innenminister Roland Wöller (51, CDU), der in Döbeln die alljährliche Verkehrssicherheitsaktion zum Schulbeginn startete. „Schulanfänger sind auch Verkehrsanfänger“, so Wöller. Drei Wochen lang wird die Polizei im Umfeld von Schulen den Verkehr besonders intensiv kontrollieren.
Massive Kritik an den von der Regierung geplanten freiwilligen Impf-Angeboten an Schulen kam gestern vom Landeselternrat. Ein Großteil der Eltern befürchte, dass dadurch die Gespräche, die im Elternhaus stattfinden sollen, in den Bildungssektor verlegt werden, hieß es in einer Erklärung. Kinder und Jugendliche würden so unter Druck geraten und sich in ihrer Entscheidung bezüglich des Impfens von Freunden und Klassenkameraden beeinflussen lassen. Der Landeselternrat fordert deshalb, dass das Impf-Angebot an Schulen zurückgenommen wird.