Chemnitzer Morgenpost

Wo einst Grizzlys hausten, ist Platz für neue Räuber

- Von Stefan Graf

Der Tierpark Klingentha­l befindet sich im Wandel. Jahrelang war der Zoo für seine Grizzly-Haltung bekannt. 2019 verstarben die Bären und das größte Gehege steht bis heute leer. Schon bald sollen neue Bewohner einziehen. Um Besucher anzulocken, will man künftig auch eine Erdmännche­n-Zucht aufbauen.

Der Zoo besticht durch seine Hanglage und wird durch den Tierparkve­rein mit Hingabe gehegt und gepflegt. Die Bindung zwischen Tier und Mensch ist in Klingentha­l besonders groß. Tierparkle­iter Tino Richter (53) kennt nahezu alle seine Schützling­e. 50 Arten und insgesamt 250 Tiere sind auf dem 2,4 Hektar großen Gelände beheimatet. Den Zoo gibt’s seit 1963. Alles hat auf dem früheren Stadtparkg­elände mit wenigen Nutztieren angefangen. Im Laufe der Zeit ist Klingentha­l vor allem durch seine Grizzlys bekannt geworden. Doch 2019 das Drama: „Innerhalb eines halben Jahres sind alle drei Tiere verstorben“, sagt Tino Richter - zwei altersbedi­ngt, der Dritte erlag einem Krebsleide­n. „Noch während der OP haben wir entschiede­n, dass wir ihn einschläfe­rn.“

Während die Ziegen das leere Bären-Gehege „mähen“, befindet sich Richter im Genehmigun­gsverfahre­n. Bald sollen neue Raubtiere einziehen. Die Tierart ist noch geheim. „Bären werden es nicht mehr. Dafür ist die Anlage zu klein

und die Haltung in dieser Form nicht mehr zeitgemäß.“Nun sind die Erdmännche­n das neue Aushängesc­hild. Um attraktiv zu bleiben, investiere­n die Mitglieder gerade in ein neues Uhu-Gehege und eine Blockhütte, die eine Art Museum werden soll. „Das passiert alles in Eigeniniti­ative. Die Stadt unterstütz­t uns.“

Sehenswert ist neben R fuchs „Flash“und Esel-D me „Josie“- mit 13 und Jahren echte Oldies - Hirs „Daris“. „Mesopotami­sch Damwild gehört zu den se tensten Tierarten der We

Als wir ihn bekommen h ben, gab es weltweit n sieben Stück.“Kleine Tie parkbesuch­er dürften sic über das Kaninchen-Stre chelgehege und Haus schwein „Rosa das keine Besucher

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Streichel-Einheit vorbeiläss­t, freuen. Im Warmhaus leben aktuell 14 Tierarten wie Schildkröt­en, Rhesusaffe­n, die größten Tausendfüß­er (30 Zentimeter) und Leguan „Fritz“. „Wenn man ihn streichelt, fällt er vor Trance fast vom Fensterbre­tt“, scherzt Tino Richter.

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