Chemnitzer Morgenpost

Innenstadt von Hainichen wird zur Tempo-30-Zone

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HAINICHEN - Die Stadt Hainichen entschleun­igt ihre Mitte. „Wir wollen in der gesamten Innenstadt eine Tempo30-Zone einrichten“, kündigt Oberbürger­meister Dieter Greysinger (58, SPD) an. Damit gehört die Kleinstadt in Mittelsach­sen (8 500 Einwohner) zu den ersten sächsische­n Kommunen, die eine flächendec­kende Verkehrsbe­ruhigung dieser Art umsetzen.

Diskutiert wurde der Vorschlag auf Initiative für ein familienfr­eundliches Hainichen seit Jahren. Bis zum Sommer soll das Vorhaben in einer Ausdehnung von rund einem halben Kilometer von Nord nach Süd sowie

Ost nach West nun umgesetzt sein. Dafür müssen entspreche­nde Verkehrssc­hilder aufgestell­t werden.

Für Autofahrer ändert sich nicht nur die Geschwindi­gkeit, sondern auch die Vorfahrtsr­egelung. „Innerhalb der Tempo-30-Zone gilt zwingend die Regel ‚rechts vor links‘“, so Ordnungsam­tsleiter Thomas Böhme. „An den Knotenpunk­ten muss deshalb die Vorfahrtsb­eschilderu­ng demontiert werden.“

Unter den Bürgern von Hainichen gibt es Zuspruch und Ablehnung für die Entschleun­igung. Optiker Jens Dambeck (44) ist skeptisch: „Autofahrer meiden vielleicht die Innenstadt, weil sie Angst haben, geblitzt zu Das ist schlecht für G te.“Fleischerm­eiste Scheffler (51) glaubt Nachteile: „Die Straß so eng, dass Autos s so langsam fahre müssen.“Ina Roscher (52), die mit ihrem Mann eine Heizungs- und Sanitärfir­ma betreibt, ist zwiegespal­ten: „Mehr Sicherheit für Kinder finde ich prinzipiel­l gut. Aber wenn unsere Monteure mal schnell in der Werkstatt etwas holen müs sen, kostet Tempo 3 auch Zeit.“M

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