Storl hört auf! „Habe schön was erreicht“
LEIPZIG - Sein letzter Wettkampf liegt 20 Monate zurück, nun macht David Storl offiziell, was schließlich unvermeidbar war: Der zweimalige Kugelstoß-Weltmeister und viermalige Europameister beendet seine Karriere.
„Nach dem Bandscheibenvorfall 2021 wurde es schwierig“, blickt der 33-Jährige zurück und erklärt: „Irgendwann steht das, was du riskierst, nicht mehr im Verhältnis zu dem, was du gewinnen kannst.“
Und gewonnen hat der gebürtige Rochlitzer ohnehin schon (fast) alles, was es zu gewinnen gibt. Als Jahrhunderttalent gefeiert, marschierte er in den Jugendklassen von Goldmedaille
Leichtathletik
zu Goldmedaille. „U18“-Weltmeister, „U 20“-Europameister, „U20“-Weltmeister und „U23“Europameister. 2011 krönte er sich bei der WM von Daegu (Südkorea) mit 21,78 m zum jüngsten Weltmeister der Geschichte.
In einer Disziplin, in der Masse, Kraft, Erfahrung und Routine mit der 7,26 Kilo schweren Männerkugel zumeist jahrelanges Training erfordern, kam der Durchmarsch
von „Storli“einer Sensation gleich. Unter den Fittichen von Bundestrainer Sven Lang in Chemnitz schien alles perfekt. 2012 gab’s in London Olympia-Silber. Ein Jahr später noch mal WM-Gold in Moskau. Insgesamt sammelte der Bundespolizist 19 internationale Medaillen und war eins der wenigen Gesichter des DLV. Seit seinem Wechsel im November 2014 nach Leipzig zur DHfK kam er allerdings nicht mehr groß ins Rampenlicht zurück, auch weil sich die DrehstoßTechnik mehr durchsetzte. „Ich bin schon sehr zufrieden,
ich habe ja ganz schön was erreicht“, unterstrich Storl. Er habe das Leben als Sportler genossen: „Das war schon sehr schön, man hat so viele Möglichkeiten und Freiheiten.“Inzwischen steht die Familie im Mittelpunkt, Storls Ehefrau erwartet das vierte Kind. „Am dankbarsten bin ich meiner Frau und meinen Kindern, dass sie mich auf diesem Weg unterstützt und begleitet haben“, betonte er.
Seinen letzten von 19 DM-Titeln gewann er 2022 am Brandenburger Tor mit 20,32 m. Seine Bestweite erreichte er
2015 mit
22,20 m.