Verletzter Neuer fällt aus! Ter Stegen vorerst die Nr. 1
FRANKFURT/M. - Am Ende eines turbulenten Torwart-Tages mit Manuel Neuer als unglücklicher Hauptfigur reagierte Julian Nagelsmann ganz schnell.
Nach dem „sehr, sehr ärgerlichen“Ausfall des wieder als Nummer 1 eingeplanten Bayern-Schlussmanns machte der Bundestrainer MarcAndré ter Stegen erneut zum Vertreter für die EM-Testkracher der Nationalmannschaft am Samstag (21.00 Uhr/ZDF) in Frankreich und drei Tage später gegen die Niederlande in Frankfurt/Main. Die bevorstehende Ernennung von Neuer zur Stammkraft beim Heimturnier liegt hingegen erst einmal auf Halde.
Kurz vor dem ersehnten DFB-Comeback wurde Neuer von einer erneuten Verletzung gestoppt. Der 37-Jährige vom FC Bayern wollte 15 Monate nach seinem schlimmen Beinbruch in Lyon seine Rückkehr im DFB-Tor feiern.
Doch ein Muskelfaserriss im Oberschenkel machte die ehrgeizigen Pläne des Weltmeisters von 2014 und die von Nagelsmann abrupt zunichte.
Was die Blessur für die EM-Pläne bedeutet, ist vorerst unklar. Gestern Nachmittag reiste Neuer aus dem Teamhotel in Gravenbruch bei Frankfurt/M. Richtung
München ab. Ungewiss ist, wie lange er pausieren muss. Neuer dürfte den Bayern aber über die Länderspielpause hinaus nicht zur Verfügung stehen. Die erste Vereins-Partie ist am 30. März in der Bundesliga gegen Borussia Dortmund. Am 9. April findet das Hinspiel gegen Arsenal in London statt. Nagelsmann leicht sarkastisch: „Das ist nicht meine Baustelle ...“Er musste sofort umplanen - mit ter Stegen als Vertreter. „Wir haben Gott sei Dank einen Weltklasse-Torwart, der im Tor stehen und sicher eine sehr gute Leistung
zeigen wird“, sagte Nagelsmann über den Schlussmann des FC Barcelona.
Neuer gegen ter Stegen, dieser Torwart-Zweikampf hat seit Jahren Tradition. Und immer war am Status von Neuer nicht zu rütteln, wenn es wirklich wichtig wurde. Bei vier Welt- und drei Europameisterschaften stand er seit 2010 im DFB-Tor.
Nur als der damalige Bundestrainer Joachim Löw mit einem Perspektivkader zum Confederations Cup 2017 nach Russland fuhr, durfte der ewige Stellvertreter ter Stegen als Nummer 1 bei einem Turnier auflaufen und die Siegertrophäe in St. Petersburg in die Höhe strecken. Was wird nun bei der Heim-EM?