Lauterns schwerer Spagat
SAARBRÜCKEN - Die Pokalhelden des 1. FC Kaiserslautern tanzten im Ludwigspark zu Ballermann-Klängen, genossen weit nach Mitternacht einen rauschenden Empfang am heimischen Betzenberg - und verabschiedeten sich in eine lange Partynacht.
Nur Friedhelm Funkel ließ sich nicht anstecken. „Ich feiere nicht. Ich fahre direkt zurück ins Hotel und muss regenerieren“, sagte der Trainerroutinier mit einem Augenzwinkern: „Beim Feiern soll man die Jungs auch alleine lassen.“
Das war nach dem 2:0 (0:0) im Halbfinale des DFB-Pokals beim Südwestrivalen 1. FC Saarbrücken sicher eine gute Entscheidung. „Wir sind einige, die gut am Glas sind. Es ist wie auf dem Platz: Wir sind eine gute Mannschaft am Glas und auch auf dem Platz“, sagte Torschütze Marlon Ritter mit breitem Grinsen. „Wenn man das nicht feiert, hat man im Leben einiges falsch gemacht.“Ritter hatte per
Kopf (53.) den Dosenöffner gegeben, Almamy Toure (75.) ebnete endgültig den Weg ins Finale von Berlin am 25. Mai. Es gebe zuvor allerdings „leider noch andere Aufgaben, die viel, viel wichtiger sind als ein Pokalfinale“, führte Ritter aus: „Wir wollen unbedingt die Liga halten und das ist das primäre Ziel.“Damit sprach er seinem Trainer aus der Seele. Den letzten Triumph im DFB-Pokal holten die Roten Teufel im Jahr 1996 eine Woche nach dem ersten Abstieg aus der Bundesliga. „Diese Geschichte darf sich nicht wiederholen. Als Absteiger nach Berlin zu fahren, das will ich nicht“, sagte Funkel.
Derzeit liegt der FCK auf dem Relegationsplatz, ein Punkt fehlt aufs rettende Ufer. Sollte der Tabellenstand so bleiben, müssten die für 24. und 28. Mai angesetzten Relegationsspiele auf den 22. und 29. Mai verschoben werden. „Das wollen wir mit allen Mitteln verhindern. Der Klassenerhalt ist viel, viel wichtiger als der Pokalsieg“, führte Funkel aus.