Israels Militär holt zum Gegenschlag aus
TEL AVIV/ISFAHAN - Seit dem zwar erfolglosen, aber massiven iranischen Raketen- und Drohnenangriff auf Israel vergangene Woche warnen Regierungen weltweit vor einer neuen Eskalation im Nahen Osten. Täglich rufen sie alle Seiten zur unbedingten Zurückhaltung auf. Gestern früh meldete der Iran Explosionen über der
Millionenstadt Isfahan. Israel hat trotz aller Mahnungen zum Gegenschlag ausgeholt.
In mehreren iranischen Provinzen sei die Luftverteidigung aktiviert und Flugabwehrraketen abgefeuert worden, so das MullahRegime. Es handle sich um kleinere Drohnen, nicht um Raketen und man werde den Fall untersuchen, hieß es vom Oberbefehlshaber der Revolutionsgarden knapp. Mehr nicht, keinerlei Schuldzuweisungen an Israel. Der Iran spielt den Angriff herunter, dabei hatte Machthaber Ebrahim Raisi (65) noch vor wenigen Tagen mit „maximaler Härte“gedroht, sollte Tel Aviv auch nur die „geringste Reaktion“zeigen.
Auch von Israels Regierung gab es bislang keine offizielle Bestätigung. Israelische und US-Medien zitierten lediglich Militärs und Regierungsvertreter, die bestätigten, dass Tel Aviv in der Nacht zum Freitag eine Militäroperation im Iran ausgeführt habe. Die USA seien nicht beteiligt, das Weiße Haus von den Israelis aber vorab informiert worden, hieß es.
Laut Nahost-Experten galt der Angriff einer Luftwaffenbasis in Isfahan, unweit iranischer Atomanlagen. Die Botschaft sei unmissverständlich gewesen: „Wir haben uns entschieden, eure Atomanlagen diesmal nicht zu treffen, aber wir hätten hier Schlimmeres tun können“, erklärten Informanten der „Jerusalem Post“.