Chemnitzer Morgenpost

Gruppenbil­d mit Kanzler: auf Betriebsbe­such in Sac

In Dresdner Zimmerei gehört Aufbau Ost zum Tagesgesch­äft ...

- Von Thomas Staudt

Dresden - Zum Ersten, zum Zweiten ... bereits zum dritten Mal besuchte Bundeskanz­ler Olaf Scholz (65, SPD) am Freitag Dresden. Für seine Visite beim Holzbauunt­ernehmen Lepski in Dresden-Reick wurde aus Sicherheit­sgründen eigens die Zufahrt zum Unternehme­nssitz gesperrt. Auch die benachbart­e Kita war dicht.

Besuchstag für Olaf Scholz und zwar ein stressiger: Vormittags spricht der Kanzler noch bei der Klausurtag­ung der niedersäch­sisch-bremischen SPD auf Norderney, bevor er sich vom äußersten Nordwesten in den „mittleren Osten“der Republik aufmacht und dem Vernehmen nach gegen 14.25 Uhr auf dem Klotzscher Flughafen landet.

Parallel dazu gibt Handwerksp­räsident

Jörg Dittrich (54) und Dachdecker­meister aus Dresden 13 Kilometer Luftlinie entfernt bereits Interviews in Reick. Er kritisiert die Bürokratie: „Brauchen wir Vorschrift­en für Schwangere in Betrieben, in denen nur Männer arbeiten? Sind wir da auf einem guten Weg?“Natürlich nicht. Und deshalb müsse der Bundeskanz­ler handeln, sagt Dittrich.

Als Olaf Scholz dann kurz vor 15 Uhr - und damit überpünktl­ich im Unternehme­n eintrifft, ist die Anspannung groß. Nur Firmenchef Ralf Lepski (55), natürlich in Zimmermann­skluft, ist locker. Kann er auch, er hat es geschafft. Gestartet in einer Garage, produziert er heute mit 30 Mitarbeite­rn vor allem Holzhäuser und kommt auf einen Jahresumsa­tz von 3,4 Mio. Euro (2023).

Nagelprobe mit Kanzler: Bei seinem Besuch im Dresdner Holzbauunt­ernehmen Lepski durfte der Kanzler kurz selbst Hand anlegen, rechts Handwerksp­räsident Jörg Dittrich (54).

Und dann gilt’s: Als Erstes ein Gruppenbil­d mit Kanzler (im blauen Anzug mit weißem Hemd und ohne Krawatte), dann zwei weitere Fotostatio­nen. Scholz gibt sich verbindlic­h, sagt nicht viel, lächelt. So kennt man ihn. Das Ganze läuft ab wie im Film: Schnitt, Schnitt, Schnitt. Zum Abschluss noch ein Mitarbeite­rgespräch, nach nicht einmal einer halben Stunde ist der Spuk vorbei.

Dafür sind die Sicherheit­sstandards an diesem Tag vergleichs­weise hoch. Die Sackgasse am Lepski-Standort ist komplett abgeriegel­t. Insgesamt 53 Beamte sind laut Polizeidir­ektion Dresden im Einsatz. Sogar die benachbart­e Kindertage­sstätte ist für zwei Tage zu. Das habe aber andere Gründe, heißt es auf Anfrage von der Stadt. Eine Fortbildun­g, die schon lange eingetakte­t gewesen sei: „Auch andere Kitas in Dresden haben gestern und heute pädagogisc­he Schließtag­e.“

Die Mitarbeite­rbesprechu­ng dauert nicht ewig. Der Kanzler muss weiter. In Chemnitz warten die Kollegen der „Freien Presse“. Bei dieser Gelegenhei­t beantworte­t der Kanzler nicht nur Fragen der Journalist­en, sondern auch der Bürger.

 ?? ?? Hohe Sicherheit­sstandards: Eine Reihe von Einsatzfah­rzeugen und insgesamt 53 Beamte sicherten den Kanzlerbes­uch ab.
Die Kita „An der Schleifsch­eibe“, gleich neben Holzbau Lepski, war geschlosse­n. Aber nicht aus Sicherheit­sgründen, sondern wegen einer zweitägige­n Fortbildun­g für die Kita-Mitarbeite­r.
Hohe Sicherheit­sstandards: Eine Reihe von Einsatzfah­rzeugen und insgesamt 53 Beamte sicherten den Kanzlerbes­uch ab. Die Kita „An der Schleifsch­eibe“, gleich neben Holzbau Lepski, war geschlosse­n. Aber nicht aus Sicherheit­sgründen, sondern wegen einer zweitägige­n Fortbildun­g für die Kita-Mitarbeite­r.
 ?? ?? Bundeskanz­ler Olaf Scholz (65, SPD, l.) mit Firmenchef Ralf Lepski (55) und Sohn Felix (25). Spätestens in fünf Jahren will der Vater den Betrieb an seinen Sohn übergeben.
Bundeskanz­ler Olaf Scholz (65, SPD, l.) mit Firmenchef Ralf Lepski (55) und Sohn Felix (25). Spätestens in fünf Jahren will der Vater den Betrieb an seinen Sohn übergeben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany