KAUFBERATUNG
Welche Fujifilm für wen?
Mit den beiden Topmodellen X-Pro2 und X-T2 stellt Fujifilm gleich zwei der besten APS-C-Kameras, die der Markt derzeit vorzuweisen hat. Bis die bereits angekündigte, bei Redaktionsschluss aber noch nicht erhältliche X-T20 erscheint, sind sie die einzigen erhältlichen Geräte mit dem Fujifilm-eigenen X-Trans-Sensor der dritten Generation: Dank ihm liefern sie eine hervorragende Bildqualität, die bei niedrigen ISO-Zahlen nahe an aktuelle Vollformatkameras der 24-Megapixel-Klasse heranreicht. Sehr zu Recht sind die Topmodelle von Fujifilm deswegen bei anspruchsvollen (Amateur)-Fotografen äußerst beliebt. Hohe Bildqualität, guter Sucher, spritzwassergeschütztes Gehäuse und Direkzugriffe auf alle wichtigen Funktionen kommen hier zusammen. Die zahlreichen Einstellräder zeigen auch ohne Display an, welche Verschlusszeit und Blende eingestellt sind. Im Messlabor schneidet die Pro2 mit ihren minimal besseren Dead-Leaves-Werten eine Spur besser ab, wiegt 20g weniger als die T2 und hat mit dem optisch-elektronischen Hybridsucher ein ausgefallenes Alleinstellungsmerkmal in petto. Doch für unseren Geschmack bringt der rein elektronische, dafür deutlich größere elektronische Sucher der T2 im Alltag mehr Vorteile. Außerdem punktet die T2 im Vergleich zur Pro2 unter anderem mit dem schnelleren, großzügiger bestückten Hybridautofokus, dem höheren Durchsatz bei Serienaufnahmen, dem verstellbaren Monitor, der 4K-Videofunktion und dem immerhin um 100 Euro günstigeren Preis. Deshalb erhält sie den Kauftipp Bildqualität. Auch in der Mittelklasse hat man die Wahl: E2S und
T10 eignen sich mit ihren ähnlich leichten, kompakten und gut verarbeiteten Gehäusen gleichermaßen als Reise- und Immer-dabei-Kameras. Beide punkten mit einer soliden Ausstattung inklusive OLEDSucher, Blitz und WLAN. Und beide liefern mit dem älteren X-Trans-Sensor II und 16 MP eine ordentliche APS-C-Bildqualität, ohne ganz an das Spitzenniveau ihrer großen Schwestern heranzureichen. Dafür kosten sie weniger als die Hälfte und bieten ein rundes, gelungenes Gesamtpaket zum mehr als fairen Preis. Die E2S liegt dank der schwächeren Texturverluste bei der Bildqualität vorne. Die T10 stellt etwas schneller scharf und hat einen verstellbaren Monitor. Letztlich dürfte es für viele aber vor allem auf die Frage hinauslaufen, welche der beiden Kameras optisch besser gefällt. Der Neuzugang X-A3 richtet sich insbesondere an Ein- und Umsteiger, die sich nicht mehr mit der Bildqualität oder mit den beschränkten Einstellmöglichkeiten ihrer Kompakt- und Smartphone-Kamera zufriedengeben und sich weiterentwickeln wollen. Sie ist derzeit die leichteste, kompakteste und günstigste Variante im X-System, verzichtet jedoch auf einen integrierten Sucher. Mit ihrem 24-MegapixelStandardsensor hält sie auch bei der Bildqualität gut mit. Wegen des störend langsamen Autofokus verfehlt sie jedoch den Kauftipp.