Resümee
Unser Test mit zwölf Kameras verschiedener Sensorformate beweist einmal mehr: Wer mehr Arbeit investiert und im RAW-Format fotografiert, wird mit besseren Bildern belohnt. Lediglich bei niedrigen Empfindlichkeiten kostet die JPEG-Bequemlichkeit häufig keinen oder nur einen geringen Qualitätsverlust.
5x Vollformat: Am wenigsten deutlich zeigt sich der RAW-Gewinn bei Canons Profikamera EOS 1DX MarkII mit vergleichsweise gering auflösendem 20-Megapixel-Sensor. Die Canon EOS 5D MarkIV profitiert schon stärker, die Pentax K-1 und die Sony Alpha 99II ganz erheblich vom Wechsel zu RAW. Die Sony gewinnt den Test, die Pentax erhält den Kauftipp Bildqualität und die Canon 5D MkIV verdient sich den Kauftipp Allrounder. Ein Sonderfall ist die Leica M10: Ihre JPEGs überzeugen so wenig, dass am RAWFormat ohnehin kein Weg vorbeiführt.
5x APS-C: „RAW ist besser“gilt ohne Einschränkung für höhere Empfindlichkeiten, bei ISO100 sind fast alle JPEGs ebenbürtig. Die höchste Punktzahl kann hier die Sony A6500 mit 81 Punkten einfahren, gefolgt von der Fujifilm X-T2 mit 79 Punkten. Das dreht die Reihenfolge des JPEGTests um, in dem die X-T2 die Nase vorn hat. Die Nikon D5600 liegt mit 76 Punkten im Mittelfeld, die D3400 und die Canon EOS M5 folgen. Die Sony Alpha 6500 erhält den Kauftipp APS-C, die Nikon D5600 den Kauftipp Preis/Leistung.
2x Micro Four Thirds: Die beiden MFT-Kameras Olympus OM-D E-M1 MkII und Panasonic Lumix G81 machen bei ISO100 fast ebenso gute JPEGs wie RAWs. Bei höheren Empfindlichkeiten kitzelt RAW deutlich mehr Details aus den Bildern heraus. Insgesamt liefern sich die beiden ein Kopfan-Kopf-Rennen mit einem bei der Bildqualität hauchdünnen Vorsprung für die Olympus OM-D E-M1 MkII. Den Kauftipp Preis/Leistung erhält dennoch die deutlich günstigere Panasonic.
Der Test beweist auch: Die drei verschiedenen Sensorformate bilden im Test nicht zwangsläufig eine scharf getrennte Dreiklassengesellschaft. Die Sony A6500 als APS-C-Champion muss sich – mal abgesehen von den Überfliegern Sony A99II und Pentax K-1 – nicht hinter den Vollformatern verstecken. Und die beiden MFT-Kandidaten hätten sich trotz des Handicaps des kleineren Sensors auch im APS-C-Testfeld wacker geschlagen.
Entrausch-Einstellung: Die mit der aggressiveren LR3-Einstellung entwickelten Bilder konnten uns bei den wenigsten Testkandidaten überzeugen; am ehesten noch bei der Canon EOS 1DX MarkII und – mit Abstrichen – bei der Sony A6500. Die Wahl zwischen den Einstellungen LR1 und LR2 fällt in der Regel nach Motiv und persönlichem Geschmack.