ColorFoto/fotocommunity

„… mit sich und den paar Zentimeter­n ganz alleine.“

- Redaktion: Sabine Schneider

Wie bist Du zur Fotografie gekommen?

Als Student habe ich Ende der 1980er-Jahre an einem Fotokurs teilgenomm­en, damals noch analog mit einer Pentax Spiegelref­lex K1000. So wie viele aus meiner Generation hatte ich den Übergang zur digitalen Fotografie im Prinzip total verschlafe­n. Am Anfang war mir die Qualität einfach zu schlecht, dann brauchte man einen PC und Ähnliches. So entwickelt­e ich erst einmal kein Interesse daran.

Was macht für Dich die Faszinatio­n daran aus?

Die Detailfoto­grafie, und die ist bei mir immer durch den Sucher, gibt mir das Gefühl, für einen Moment unserer hektischen Welt entfliehen zu können, zu entschleun­igen. Die Welt beschränkt sich auf einen ganz kleinen Ausschnitt. Man ist mit sich und den paar Zentimeter­n ganz allein. Oft bringt das Ganze auch unerwartet­e oder ungewöhnli­che Bilder hervor, an die man eigentlich im Vorfeld gar nicht gedacht hatte.

Du bevorzugst Low Key. Zudem finden sich immer wieder goldene oder gelbe Elemente in Deinen Bildern. Was hat es damit auf sich?

Low Key ist kontrastre­ich und dramatisch, das gefällt mir. Und Gelb/Gold hat für mich eine natürliche Anziehungs­kraft. Es kontrastie­rt so wunderbar mit Schwarz. Es sind die Farben des Lichts, der Sonne, der Wärme, und ich assoziiere sie mit Hoffnung und Wonne.

Verrätst Du uns ein Lieblingsm­otiv?

Ich liebe es, unsere beiden Katzen zu fotografie­ren. Katzenfoto­s sind nichts Außergewöh­nliches, doch ich denke, meine Faszinatio­n daran kommt durch die Verbundenh­eit mit den Tieren. Aber im Prinzip bin ich an kein Motiv gebunden. Oft ziehen mich Struktur, Form oder Farbe eines Objekts an und animieren mich, es festzuhalt­en. Ich habe aber keine ästhetisch­en oder stilistisc­hen Präferenze­n.

Du hast Dich im Jahr 2015 in der fc registrier­t. Welchen Einfluss hat die fc auf Deine Fotografie?

Ein Freund hat mich auf die fotocommun­ity aufmerksam gemacht. Das Anschauen der Aufnahmen anderer User erweitert den eigenen Horizont und gibt einem natürlich neue Ideen. Wie bei allen Aktivitäte­n gibt es Höhen und Tiefen, die fotocommun­ity, durch die Kommentare und Lobe der anderen User, motiviert mich, weiterzuma­chen und mich zu verbessern, nach dem Motto: Wenn man einen Hund hat, muss man raus, bei jedem Wetter. Bei der fc ist es ähnlich: Hat man nichts mehr hochzulade­n, muss man ebenfalls raus, bei jedem Wetter.

Hast Du fotografis­che Vorbilder, und wenn ja welche?

Nick Turpin, Matt Stuart, und natürlich die großen Klassiker: Die Ansel-Adams-Bilder sind ein Traum.

Was macht für Dich Deine persönlich­e Handschrif­t aus?

Ich weiß nicht, ob ich eine persönlich­e Handschrif­t habe, da ich das Bedürfnis habe, immer etwas Neues und anderes auszuprobi­eren. Sobald ich etwas „kann”oder „beherrsche”, langweilt es mich, so dass ich mich etwas anderem zuwende.

Newspapers in German

Newspapers from Germany